LFU:online

Die Kompetenz, die eigene Dissertation mit dem übergreifenden Thema der Positionierung, das in den Sozialwissenschaften wie auch in der Linguistik eine bedeutende Rolle spielt, und mit anderen fachspezifischen Dissertationen in Beziehung zu setzen; die bisherige Forschung sowie weitere Forschungsziele in verständlicher Weise zu präsentieren und in Diskussionen zu reflektieren sowie aktuelle Entwicklungen in der jeweiligen Wissenschaft in die eigene Arbeit einzubeziehen.

Positionierungstheorie untersucht die strategische Platzierung von Individuen oder Gruppen innerhalb sozialer Strukturen, mit denen wir uns und andere sozial und diskursiv verorten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede konstruieren sowie Zugehörigkeiten, Rollen und Eigenschaften aushandeln. Sie basiert auf der Idee, dass Menschen in dynamischen sozialen Netzwerken agieren, in denen ihre Position - bewusst oder unbewusst - ihren Zugang zu Ressourcen, Entscheidungsprozessen und Einflussmöglichkeiten bestimmt. Dies geschieht im Sprechen, im Habitus und in sozialen Praktiken des Alltags. Die Analyse sozialer Positionierungen ist multi-methodisch angelegt und eignet sich daher bestens für eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung.

Lektüre von Schlüsseltexten, gemeinsame Diskussion, studentische Präsentationen ausgewählter Aspekte der Dissertation

Schriftliche Arbeit

Davies, Bronwyn/Harré, Rom (1990): Positioning: The Discursive Production of Selves. In: Journal for the Theory of Social Behaviour, 20 (1), 43–63.

Deppermann, Arnulf (2015): Positioning. In: De Fina, Anna/Georgakopoulou, Alexandra (ed.): The Handbook of Narrative Analysis. Hoboken, NJ: Wiley, 369-387.

Lucius-Hoene, Gabriele/Deppermann, Arnulf (2004): Narrative Identität und Positionierung. In: Gesprächsforschung 5, 166–183.

Spitzmüller, Jürgen/Flubacher, Mi-Cha/Bendl, Christian (2017): Soziale Positionierung als Praxis und Praktik: Einführung in das Themenheft. Wiener Linguistische Gazette, 81, 1–18.