822044 Architekturtheoretische Vertiefung
Sommersemester 2008 | Stand: 22.02.2018 | LV auf Merkliste setzenVOM ORNAMENT ZUR FORM. Mit dem Jugendstil und der Reformarchitektur um 1900 wurde der Historismus überwunden. Das freie Ornament spielte dabei eine wichtige Funktion. Seine dekorative Wirkung wurde indes bald durch eine funktionale erweitert. Zunehmend wurde das Ornament aus der Konstruktion entwickelt. Diese Versachlichung und Verwissenschaftlichung des Ornaments wich innerhalb weniger Jahre der Form ohne Ornament. Seither wird der Kult einer schnörkellosen Architektur zelebriert. Dieser Entwicklung widmet sich das Seminar mit Referaten, Ortsterminen und Besichtigungen herausragender Bauten sowie einer dreitägigen Exkursion.
Das Seminar findet u.a. vor dem Hintergrund der derzeit im Archiv für Baukunst und aut gezeigten Ausstellung über die Architekten Rudolf Schwarz 1897-1961 und Hans Döllgast 1891-1974 statt (9.3.-9.6.2018). Sie gehörten zu einer Generation der sogenannten moderaten Moderne. Als bedeutende Repräsentanten der Architektur in Deutschland, prägten sie das Gesicht der Zwischen- und frühen Nachkriegszeit. Ihre Bauten besitzen anders als jene der internationalen oder Bauhaus-Moderne Züge einer ornamentalen Gestaltung. Das Erfassen, Beschreibung und die Analysen von Architektur mit Ornament ist Ziel des Kurses.
Referate. Termine vor Ort mit Besichtigungen. Exkursion mit Besuch aktueller Ausstellungen.
Referate und mündliche Prüfung.
Friedrich Ahlers-Hestermann, Stilwende. Aufbruch der Jugend um 1900. Berlin 1941, 2. veränderte Aufl. Berlin-West 1956
Die Form ohne Ornament. Werkbundausstellung 1924. Mit einer Einleitung von Dr. Wolfgang Pfleiderer und einem Vorwort von Dr. Walter Riezler, Stuttgart 1924
Das zweistündige Seminar findet wöchentlich statt. Mehrere Exkursionen sind eingeplant. Weitere Informationen: Dr. Christoph Hölz, 507-33101, christoph.hoelz@uibk.ac.at
Beginn: 13. März 2018, 14:00 - 15:30 Uhr (Einführung). Weitere Termine nach Vereinbarung
- Fakultät für Architektur