822051 Cultural Studies

Wintersemester 2006/2007 | Stand: 31.01.2007 LV auf Merkliste setzen
822051
Cultural Studies
SE 3
keine Angabe
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Deutsch
Zweite Moderne Soziologen wie Ulrich Beck und Anthony Giddens sprechen von einer ‚Ersten Moderne’, die mit den Folgen der Industriellen Revolution verknüpft war, und einer ‚Zweiten Moderne’, die mit solchen Phänomenen wie dem Auftauchen des Computers, den post-fordistischen Produktionsmethoden, der Biotechnologie und den weltweiten Transport- und Kommunikationsnetzen verbunden ist. Während in der klassischen Industriegesellschaft ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Klasse, Familie, Ehe, Geschlechterrollen, Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen und architektonischen Typologien – die Fabrik, der Bahnhof, der Wohnblock – bestand, haben nun sehr viel mehr Menschen die Möglichkeit, oder werden dazu gezwungen, Biographien zu leben, die von diesem Grundmuster abweichen: ‚Do-it-yourself-Biographien’, wie Roland Hitzler sie nennt, oder, wie Giddens es formuliert, ‚reflexive Biographien’. Im letzten Fall besteht das reflexive Element vor allem in der Konfrontation und Auseinandersetzung mit dem anderen. Nach Ulrich Beck bedeutet die Zweite Moderne ‚erstens die Auflösung und zweitens die Ablösung industriegesellschaftlicher Lebensformen durch andere, in denen die einzelnen ihre Biographien selbst herstellen, inszenieren, zusammenflickschustern müssen’. In diesem Seminar lesen wir gemeinsam eine Serie von soziologischen, anthropologischen, kulturwissenschaftlichen und architekturtheoretischen Schlüsseltexte die sich mit der Zweiten Moderne befassen und wir versuchen herauszufinden was das für Architektur und Städtebau bedeutet.
Maximal 20 Teilnehmer. Um Anmeldung im Sekretariat wird gebeten!
Beginn: 10. 10. 2006, 15 Uhr, HSB 12/HSB 13
Di 15-18 Uhr, HSB 12/HSB 13