822132 Methoden und Prozesse des Architekturdiskurses

Sommersemester 2012 | Stand: 07.08.2012 LV auf Merkliste setzen
822132
Methoden und Prozesse des Architekturdiskurses
SE 2
2,5
14tg.
keine Angabe
Deutsch
Architektur, Zeichen und ihre Wirkung. Einführung in die Architektursemiotik/-phänomenologie Semiotik und Phänomenologie sind die großen Gegenspieler unserer Erfahrung der Alltagswelt. Semiotik ist die Wissenschaft vom Zeichencharakter und der Zeichenfunktion der Dinge. Phänomenologie dagegen ist die Wissenschaft, wie die Dinge uns in der Wahrnehmung sinnenhaft erscheinen. Der Unterschied ist, dass mit dem Zeichencharakter die Architektur in der Regel auf anderes verweisen, während die phänomenale Präsenz die Architektur in ihrer mehr oder weniger direkten Beziehung zum Menschen besteht. Beide Seinsweisen, die semiotische und die phänomenale, bezeichnen zwei verschiedene Aspekte der Architektur, aber wir nehmen das in unserer Alltagswahrnehmung selten bewusst wahr. In ihrer konkreten Materialität und räumlichen Präsenz wirkt gerade die Architektur immer gleichzeitig als Phänomen wie auch Zeichen. Als Zeichen ist sie Repräsentation, also etwas, das auf anderes verweist, wie zum Beispiel auf die Geschichte, auf die Genialität ihres Erbauers, auf die Stadt, auf die materiellen und technischen Voraussetzungen, auf die Politik und die sozialen Umstände des Landes, auf seine Benutzer etc. Als Zeichen steht die Architektur immer in einer gewissen Distanz zu uns. In ihrer Materialität und Räumlichkeit dagegen kommt sie uns nahe, wir erfahren sie körperlich, denn sie ist aus Stein, aus Holz oder Stahl, sie kann feucht und modrig sein, aber auch hitzedurchtränkt oder kühl, was wir als angenehm oder als abstoßend empfinden können. Architektur kann man also optisch wahrnehmen und mit den Händen abtasten, sie ist intellektuelle und sinnliche Erfahrung, Bedeutung und Phänomen, optisch und taktil, ideell und materiell. Das Seminar versteht sich als Einführung in die Architektursemiotik und -phänomenologie. Dazu sollen die Fragen geklärt werden: Was versteht man unter einem Zeichen? Was bedeutet Architektur als Zeichen? Was ist sie als Phänomen? Wann spricht man vom Phänomen?
Aufbauend auf dem Peirceschen triadischen Zeichensystem wollen wir im Seminar etwas Licht in dieses Dickicht der Komplexität bringen, um sie besser verstehen, aber auch um sie intensiver erfahren zu können. Das Seminar setzt sich aus Vorlesungen, Übungen und Textlektüre zusammen.
immanenter Prüfungscharakter und Anwesenheitspflicht
Wird teils gestellt, teils selbst recherchiert
Beginn: FR 16.03.2012 von 13.00-16:00
FR 13:00-16:00 (14-tägig), ARCHITEKTURTHEORIE HSB12/13