822155 EP Entwurfsstudio 1
Wintersemester 2024/2025 | Stand: 26.09.2024 | LV auf Merkliste setzenDie Studierenden können architektonische Konzepte selbstständig formulieren und umsetzen. Sie können ihre Entwürfe überzeugend kommunizieren, detailliert darstellen und innerhalb des jeweiligen theoretischen oder gestalterischen Kontexts positionieren.
Revolutionary Grounds
In Zeiten der Krise akquirieren die Crash-Propheten ihre Kundschaft im Querdenker-Milieu, sie bauen dafür einen ganzen Kosmos aus Blogs und YouTube-Formaten auf oder möchte eine Revolution im TikTok-Style. Wer zur Revolution aufruft, will das große Feuerwerk. Jetzt geht‘s los! Endlich! Die Veränderung muss jetzt um jeden Preis kommen. Vieles scheint heute an das Ende seiner Möglichkeiten zu kommen, es braucht einen neuen Schub. Die Fundamentalkritik kommt aber nicht mehr nur von den linken und rechten Rändern der Gesellschaft, sondern auch aus ihrer Mitte. Selbst das Establishment fordert ein radikales Umdenken. Für andere ist der Aufruf zur Revolution eine befremdliche Parole, zu nahe an der Rhetorik des Klassenkampfes dran oder zu gefährlich für die eigene Existenz in der Konsumblase.
Der Schweizer Theatermacher Milo Rau rief vor kurzem in Wien die „Freie Republik“ aus und machte die Stadt zusammen mit Künstler:innen und Aktivist:innen zur Plattform für die Verhandlung einer postkapitalistischen Zukunft. Die Wiener Festwochen sollten zu einem Ereignis voller revolutionärer Energie werden. Für Milo Rau ist das Theater ein Ort der „Schubumkehr“, er will mit den Mitteln des Theaters den Kapitalismus hacken, in die Institutionen reingehen und sie umwandeln. In Wien war alles Theater, aber sehr politisch.
Milo Raus Slogan „Wien muss brennen“ erinnert an „Architektur muss brennen“!, das Coop Himmelb(l)au vor mehr als einem halben Jahrhundert in die Welt schrie. Architektur sollte immer politisch sein und Position beziehen. Architektur ist Einmischung und als solche eine Form des Aktivismus. Daran schließen wir an. Wir möchten ein strategisches Feld schaffen, in dem unterschiedliche Deutungsprojekte um die konkrete Lesart des Demokratischen ringen. Entscheidend für revolutionäre Architektur sind die gegenhegemonialen Momente.
Die Student:innen werden dazu aufgefordert, eine Bühne für die Veränderung der Welt zu entwerfen. Dieser „revolutionary ground“ kann überall sein, im Urwald oder mitten in der Millionenstadt, auf dem Boden oder in der Luft, im Großen wie im Kleinen. Gesucht werden angedachte, sich in Entwicklung befindende oder realisierte Aktionen, Ideen, Engagements, Projekte oder starke Statements, die einen Beitrag zu dem Thema «Architektur & Aktivismus» leisten. Im Fokus steht der Prozess, die Herangehensweise und die Art der Verhandlung mit den Mitteln der Architektur. Die Ergebnisse können temporäre Installationen, konkrete Projekte oder visionäre/künstlerische Arbeiten sein. Alles sollte auf einer fundierten Recherche und einer theoretischen Auseinandersetzung beruhen. Es geht also darum, neue Räume zu öffnen für Diskurse und Debatten, die wir in herausfordernden Zeiten dringend brauchen. Es geht um eine radikale Erweiterung des Diskurses. Wie setzt man emanzipatorische Praktiken mit den Mitteln der Architektur um? Wie verwandelt man die ganze Welt in einen Ort der Verhandlung?
Im Mittelpunkt der gegenhegemonialen Bildersteht das Thema „Wohnen“ (das Spektrum dafür reicht vom Bewohnen unseren Planeten, einer Stadt oder eines Hauses). Wir werden uns mit radikalen Projekten der Vergangenheit auseinandersetzen, aber auch Protestarchitekturen der Gegenwart ins Auge fassen.
Die Arbeiten der Studierenden sind Teil eines umfangreichen Projekts, das von verschiedenen Partnern mitgetragen wird (Euregio-Projekt Stadtarchiv Innsbruck, Land Tirol, Eck Museum of Art in Bruneck und Architekturstiftung Südtirol u.a.). Die Arbeiten sollen im Rahmen von zwei getrennten Ausstellungen und einer Installation im öffentlichen Raum (sofern es eine Genehmigung dafür gibt) der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 6 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen.
Zeit: Mittwochs 09:00 - 15:00 Uhr
Die Informationen zum Entwerfen werden im Laufe des Septembers aktualisiert unter: www.archtheo.eu
- SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Mi 02.10.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 16.10.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 23.10.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 30.10.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 06.11.2024
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Mi 13.11.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 20.11.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 27.11.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 04.12.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 11.12.2024
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 08.01.2025
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 15.01.2025
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 22.01.2025
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte | ||
Mi 29.01.2025
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09.00 - 15.00 | SR Baugeschichte SR Baugeschichte |