822406 SE Kuratorische Praktiken

Wintersemester 2025/2026 | Stand: 15.05.2025 LV auf Merkliste setzen
822406
SE Kuratorische Praktiken
SE 3
5
14tg.
jährlich
Deutsch

Das Seminar zielt auf die wissenschaftliche sowie kontext- und bauanalytische Auseinandersetzung mit themenspezifischen Bautypen und Einzelbauten. Normative und faktisch auswertbare Aspekte beeinflussen unser Architekturverständnis und die Bewertungsmodi ebenso wie ästhetische und rezeptive Kriterien. Gerade im Bauwesen treffen „harte Fakten“ auf subjektive Einschätzung von Architektur aufeinander. Damit ist „Baukultur“ nie frei von Diskurs. Fragestellungen zu entwickeln und zu bewerten lernen ist Ziel des Seminars. 

Das Archiv für Bau.Kunst.Geschichte der Universität Innsbruck umfasst zahlreiche Nachlässe. Im Rahmen des Seminars ist vorgesehen, Einblicke in die Aufarbeitung von Nachlässen zu einzelnen Themen zu gewinnen.

Kuratorische Praxis – Reflektieren über das Vermitteln von Architektur anhand von Ausstellungskonzepten.

Othmar Barth (1927-2010) und Leopold Gerstel (1925-2010) – zwei Professoren an der Architekturfakultät der LFU, die eine ganze Architektengeneration prägten. Sie bildeten mit Josef Lackner für Studierende in den späten 1970er bis in die frühen 1990er ein höchst anziehendes Trio. Der Tiroler Lackner wird umfangreich rezipiert. Barth und Gerstel kamen aus Brixen und Haifa – und wurden in Tirol weder mit Bauaufträgen überschüttet, noch ist ihr Wirken und ihre Lehre entsprechend erforscht. Zu den wenigen Bauten in Tirol zählen die HBLA von Leopold Gerstel und die Skischule Stams von Othmar Barth. Dennoch prägten sie in ihrer Lehre eine ganze Generation von Architekturschaffenden. Beide Architekten verweisen aufeinander in Lehre und Theorie – und brachten international geprägten Architekturdiskurs nach Innsbruck.

Eine Ausstellung im AUT und Archiv für Bau.Kunst.Geschichte wird sich dem Wirken der beiden Hochschullehrer widmen. Das Seminar wird im Kontext der Vorbereitung auf diese Ausstellung angeboten. Ziel der Lehrveranstaltung ist die Analyse von Methoden aus der kuratorischen Praxis und die Anwendung am ganz konkreten Beispiel.

Literatur- und Quellenrecherche: An Einzelbeispielen werden verschiedene Bauten untersucht. Dazu zählt die wissenschaftliche Erarbeitung des Baukontextes ebenso wie die architektonische sowie textbasierte, tehoretische Analyse.

Diskussion und Stellungnahme: Diskurs und kritische Auseinandersetzung

Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme (80% der Lehrveranstaltung), verbindliche Übernahme eines Referats, Verfassen wissenschaftlicher Texte Arbeit, Beteiligung an der Diskussion und pünktliches Erscheinen sowie kontinuierliche und aktive Mitarbeit. Mitarbeit an Ausstellungsvorbereitung. 

Literatur wird im Rahmen des Seminars bekannt gegeben.

14.10.2025