602006 Politische Philosophie II: Internationale Beziehungen

Sommersemester 2006 | Stand: 12.07.2006 LV auf Merkliste setzen
602006
Politische Philosophie II: Internationale Beziehungen
VO 2
wöch.
keine Angabe
Deutsch
Die Vorlesung hinterfragt die Normen, nach denen die Beziehungen zwischen den Staaten geregelt werden, und beschäftigt sich insbesondere mit dem Verhältnis von Recht und Macht. Der Wandel des Völkerrechts seit dem 19. Jahrhundert wird im Hinblick auf den Status der "Souveränität" des Staates wie des Bürgers als Völkerrechtssubjekt analysiert, wobei der Frage der normenologischen Konsistenz besondere Bedeutung beigemessen wird. Die Implikationen einer "unipolaren" Weltordnung für die internationale Rechtsstaatlichkeit ("international rule of law") und deren Auswirkungen auf die Organisation der Vereinten Nationen werden im Detail untersucht. Der Frage eines möglichen Paradigmenwechsels soll am Beispiel der Interpretation des Gewaltverbotes nachgegangen werden. Die in der Vorlesung aufgeworfenen Grundsatzfragen sollen anhand von konkreten Beispielen – z. T. aus der Tätigkeit des Autors im Bereich der Vereinten Nationen – erläutert werden.
Die Lehrveranstaltung behandelt u.a. folgende Einzelthemen: Rechts- und Staatsphilosophie im transnationalen Bereich: Reflexion über den normativen Rahmen der Machtpolitik; Die Frage der Rechtsnatur des Völkerrechts; Legalität und Legitimität in den internationalen Beziehungen; Das Verhältnis von Menschenrechten und Völkerrecht; Die Dialektik von Recht und Macht in den internationalen Beziehungen; Die Frage der Anwendbarkeit der Demokratie im zwischenstaatlichen Bereich; Paradigmenwechsel in der Theorie der internationalen Beziehungen: Primat der nationalstaatlichen oder der Völkerrechtsordnung? Das Gewaltverbot in einer unipolaren Weltordnung und die Doktrin der kollektiven Sicherheit; Die normative Stellung des Rechtes auf Selbstverteidigung: Bedeutungswandel in Richtung "präventiver" Verteidigung? Die "souveräne Gleichhheit" der Staaten und der Bedeutungswandel der Souveränität im Rahmen der Globalisierung; Die Frage der Weltordnung: Unipolarität / Bipolarität / Multipolarität; Die Theorie der friedlichen Koexistenz; Internationaler Terrorismus und internationale Rechtsstaatlichkeit; Die Organisation der Vereinten Nationen und die internationale Rechtsstaatlichkeit; Die Problematik normenlogischer Widersprüche in der UNO-Charta; Die Herausbildung supranationaler Strukturen am Beispiel der Europäischen Union und des Internationalen Strafgerichtshofes; Angewandte Fragen: Humanitäre Intervention; Handhabung des Veto-Rechtes; Reform der Vereinten Nationen, insbes. des Sicherheitsrates; Europäische Union: Paradigma supranationaler Organisation? Machtpolitik und internationale Strafgerichtsbarkeit.
Vorlesung mit mündlicher Prüfung.
Eine ausführliche Liste mit Literaturhinweisen ist zu Semesterbeginn im Sekretariat des Institutes für Philosophie erhältlich.
Beginn: 7. März 2006
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 07.03.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 14.03.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 21.03.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 28.03.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 04.04.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 25.04.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 02.05.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 09.05.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 16.05.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 23.05.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 30.05.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Mo 19.06.2006
15.00 - 17.00 HS 8 HS 8 Barrierefrei
Di 20.06.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Di 27.06.2006
13.00 - 15.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei