603052 Neue Medien - Neues Lernen? Zur Frage der Bildung in der Wissensgesellschaft

Sommersemester 2006 | Stand: 07.08.2006 LV auf Merkliste setzen
603052
Neue Medien - Neues Lernen? Zur Frage der Bildung in der Wissensgesellschaft
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Deutsch
"Erstes und letztes Ziel unserer Didaktik soll es sein, die Unterrichtsweise aufzuspüren und zu erkunden, bei welcher die Lehrer weniger zu lehren brauchen, die Schüler dennoch mehr lernen: in den Schulen weniger Lärm, Überdruß und unnütze Mühe herrsche, dafür mehr Freiheit, Vergnügen und wahrhafter Fortschritt.“ Mit diesem Satz aus der „Didactica Magna“ des Pädagogen Johann Amos Comenius von 1638 lässt sich ganz gut die Aufbruchstimmung rund um das Lehren und Lernen mit den sog. neuen Medien auf den Punkt bringen. Gelingt es aber tatsächlich, nach fast 400 Jahren mit den heute verfügbaren Neuen Medien dieses „letzte Ziel unserer Didaktik“ zu erreichen?
In der Tat wird gerade das Prinzip des eigenaktiven Lernens immer wieder angesprochen, wenn versucht wird, Merkmale der neuen Medien in lerntheoretischer und didaktischer Hinsicht zu bestimmen. „Interaktivität“ z.B. meint, dass der Lernende ein Medienangebot nicht rein passiv rezipiert, sondern selbst aktiv im Spiel ist, sei es, indem er aus vorgegebenen Möglichkeiten selbst wählen kann oder synchron kommuniziert. Auch die „Multimedialität“ und „Hypertextualität“ haben angeblich diesen Effekt der Lernerzentrierung von Lehr-/Lernprozessen: Durch die multimediale Verbindung von Text, Bild und Ton werden verschiedene Sinneswahrnehmungen angesprochen, und im Hypertext schafft sich der Lernende seinen eigenen Lernpfad durch die Wissenslandschaft. Neue Medien sollen es auch möglich machen, Sachverhalte wirklichkeitsnah zu simulieren und Lernen lebensweltlich und situativ zu verankern, in weltweit verfügbaren Datenbeständen zu recherchieren, über Raumgrenzen hinweg kooperativ an Projekten zu arbeiten usw. Sind wir damit den Forderungen einer konstruktivistischen Lerntheorie näher gekommen, wonach Lernprozesse dann effizient sind, wenn sie auf die Eigenaktivität des Lernenden und auf soziale und situative Kontextualisierung der Lerninhalte Rücksicht nehmen? Oder sind hier bloß Optimisten am Werk? Sind neue Medien von Haus aus ein Garant für neues und auch effizienteres Lernen? Tatsache ist jedenfalls, dass neue Medien mittlerweile zur natürlichen und alltäglichen Sozialisations- und Lernumgebung gehören. Neue Medien beinhalten Chancen und Risiken zugleich und bedürfen demnach eingehender theoretischer Analysen vor allem im Bereich der Medienpädagogik und der Mediendidaktik.
Referat bzw. schriftliche Arbeit, Diskussionsbeiträge
Literaturhinweise und weitere LV-begleitende Online-Materialien im gleichnamigen Kurs unter http://e-campus.uibk.ac.at
Anmeldung unter http://e-campus.uibk.ac.at
Beginn: 28.04.2006
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Fr 28.04.2006
16.00 - 19.00 ZID Sowi AR 4 ZID Sowi AR 4
Fr 12.05.2006
15.00 - 19.00 ZID Sowi AR 4 ZID Sowi AR 4
Sa 13.05.2006
09.00 - 14.00 ZID Sowi AR 4 ZID Sowi AR 4
Fr 30.06.2006
15.00 - 19.00 ZID Sowi AR 5 ZID Sowi AR 5
Sa 01.07.2006
09.00 - 14.00 ZID Sowi AR 5 ZID Sowi AR 5