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Institut für Erziehungswissenschaft Institut für Erziehungswissenschaft

Univ.-Doz. Dr. Josef Berghold Univ.-Doz. Dr. Josef Berghold

603063

Sozialpsychologie der "neoliberalen" Globalisierung

VO 2

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Auseinandersetzung mit wirtschaftlich-sozialen und tiefenpsychologischen Hinter¬gründen für marktwirtschaftsradikale Ideologien und solidarische Alternativen

Seit einem Vierteljahrhundert erleben wir den Vormarsch einer extremen („neolibera¬len“) Marktwirtschafts-Ideologie, die die Globalisierungstrends unserer Zeit entschei¬dend prägt und tiefe Zukunftsängste verursacht. Der gesellschaftliche Konsens, die Werte und Institutionen, die das wirtschaftliche Handeln zuvor noch auf ein Mindest¬maß an sozialer, ökologischer oder kultureller Verantwortung verpflichten konnten, werden zusehends ausgehöhlt. Die „freie (Wild-)Bahn“ zur schnellstmöglichen Profit¬vermehrung — und das dafür benötigte „flexible“, beziehungsarme Navigieren auf den Wellenbergen und -tälern des Marktgeschehens — führen in letzter Konsequenz zum „Gladiator als sozialem Rollenmodell“ (J. Ziegler). Menschenrechte, politische Mündig¬keit und öffentliche Tugenden, Absicherungen für Schwache oder die Achtung für die ökologischen Lebensgrundlagen drohen dabei unter die Räder zu kommen. Zur Erklärung solcher Tendenzen werden sowohl wirtschaftliche Strukturzwänge als auch unbewusste Motive beleuchtet (wie narzisstische Störungen, magisches Denken, manische Abwehren), die die „neoliberale“ Gladiatorenmentalität verständlicher machen, dadurch aber auch Ansätze zu solidarischen Alternativen erkennen lassen

Vortrag mit Diskussion.

Schriftliche Klausur oder ersatzweise Kolloquium

Josef Berghold: Feindbilder und Verständigung. Wiesbaden 2005. Pierre Bourdieu: Gegenfeuer. Konstanz 1998. Klaus Ottomeyer: Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen. Münster 2004

Gk. A.
Beginn: 08.03.2006