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Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Mag. Dr. Karl Berger Mag. Dr. Karl Berger

645605

Folklore, Folklorismus, Kompromissbildung

VU 2

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Kennenlernen der Fachdebatte (Ausgangspunkte, Kritik, Reflexion) und der Begrifflichkeiten. Nutzen für kulturwissenschaftliche Forschung. Diskussion aktueller Beispiele.

Die "Folklorismusdebatte" wurde vom Münchner Volkskundler Hans Moser begonnen. Moser wollte Folklorismus als "Vermittlung und Fortführung von Volkskultur aus zweiter Hand" verstanden wissen. Dieser dem "Reliktdenken" (Bausinger) verhaftete Ansatz, in dem die Idee einer "Urfunktion" (Köstlin) mitschwinge, war Ausgangspunkt einer über Jahre andauernden Fachdebatte, welche wesentlich zur kognitiven Identitätf des Fachs beitrug, da erstmals kulturtheoretische Fragestellungen innerhalb der Volkskunde auf breiter Basis diskutiert wurden.

schriftliche oder mündliche Prüfung.

Bausinger, Hermann: Zur Kritik der Folklorismuskritik. In: Hermann Bausinger (Hg.): Populus Revisus, Tübingen 1966, 61-75. Köstlin, Konrad: Folklorismus als Therapie? Volkskultur als Therapie? In: Editha Hörandner u. Hans Lunzer (Hg.): Folklorismus, Neusiedl/See 1982, 128-147. Moser, Hans: Der Folklorismus als Forschungsproblem der Volkskunde. In: Hessische Blätter für Volkskunde, 55. Band, 1964, 9-57. Moser, Hans: Vom Folklorismus in unserer Zeit. In: Zeitschrift für Volkskunde, 58. Jhg., 1962, 177-209. Scharfe, Martin: Menschenwerk. Erkundungen über Kultur, Köln 2002.

Beginn: 09.10.2006