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Institut für Sprachen und Literaturen Institut für Sprachen und Literaturen

Priv.-Doz. Dr. Niels Werber Priv.-Doz. Dr. Niels Werber

641202

Intermedialität - Medien als Motiv und als Umgebung der Literatur

VO 2

3,4

wöch.

jährlich

Deutsch

Jede Kunst, jeder Text muß unsere Sinne erreichen, bevor sie als Sinnprodukte erkannt und verarbeitet werden können. Als Stimme, Sound, Bild und Ton adressieren Literatur, Theater, Malerei, Plastik, Tanz oder Musik unsere Augen und Ohren. Hier sind von Anfang an Medien involviert: In Form von Wahrnehmungsmedien, die Luft und Licht für die akustische und visuelle Kommunikation nutzen. Im luft- und lichtlosen Raum gibt es keine Künste. Und in der Form von Medien der Kunst. Eine Skulptur nutzt als Medien Ton oder Marmor, Granit oder Beton. Ein Gedicht verwendet als Medien die Sprache, aber auch eine Schreibtafel, den Buchdruck, das individuelle oder kollektive Gedächtnis. Ein Drama ist ein multimediales Werk aus Sprache, Architektur, Körpern, Kostümen, Chören. Eine Tragödie etwa wäre also immer in ihren intermedialen Dimensionen zu erkunden. Also nicht nur die aktuelle Literatur im elektronischen Raum, Hypertexte oder Internetblogs - selbst das einfachste Gedicht, der schlichteste Text sind Phänomene der Intermedialität, weil sie Wahrnehmungsmedien und Medien der Kunst kombinieren und mediale Transformationen durchlaufen: Der gelesene Text ist nicht der vorgelesene Text ist nicht der gehörte Text ist nicht der memorierte Text ist nicht der rezitierte Text etc.

Die Vorlesung gibt erstens einen Überblick über die wichtigsten Medien und Medienumbrüche von der Antike bis zur Gegenwart. Und sie wird zweitens einen Blick auf die Medien als Motiv der Literatur richten, also auf die von der Literatur betriebene Medienreflexion.

Prüfungsanforderung: schriftliche Prüfung am Semesterende

Zentrale Texte zur Vorbereitung der Schwerpunkte jeder Sitzung werden in einem elektronischen Reader zur Verfügung gestellt.

Beginn: Mi 05.03.2008