641210 Nonverbale Kommunikation in Literatur und Film

Sommersemester 2008 | Stand: 16.09.2009 LV auf Merkliste setzen
641210
Nonverbale Kommunikation in Literatur und Film
VO 2
3,4
wöch.
keine Angabe
Deutsch
Im Rahmen der Vorlesung soll den Studierenden ein umfassender Überblick über die grundlegendsten, theoretischen Texte zu Literatur und Film und zur intermedial ausgerichteten nonverbalen Kommunikationsforschung vermittelt werden. Zunächst wird die in der einschlägigen Literatur verwendete Terminologie herausgearbeitet und zur Diskussion gestellt. Später wird die Tragfähigkeit dieser Begriffe an Beispielen aus Literatur und Film – meist Literaturverfilmungen – überprüft. Die Studierenden sollen dabei für die theoretischen Begriffe sensibilisiert werden. Die Vorlesung ist dreigeteilt: Ein Teil der Lehrveranstaltung widmet sich Texten, die sich generell mit den intermedialen Beziehungen zwischen Literatur und Film und – insbesondere mit Literaturverfilmungen – beschäftigen, im zweiten Teil wird das Forschungsgebiet der nonverbalen Kommunikationsforschung vorgestellt und ein Untersuchungsmodell für nonverbale Ausdrucksmittel in Literatur und Film erarbeitet und im dritten Teil wird dieses Modell an praktischen Beispielen erprobt und diskutiert.
Betrachtet man „Literatur und Film“ als Teilgebiet der Intermedialitätsforschung, so ergibt sich der interessante Widerspruch, dass die Subkategorie bei weitem älter ist als ihr Überbegriff. Denn über die Wechselbeziehungen zwischen Literatur und Film äußerten sich schon am Anfang des 20. Jahrhunderts verschiedene Regisseure (z.B. David Wark Griffith, Sergej Eisenstein, Dziga Vertov) und Filmkritiker, während der Terminus „Intermedialität“ selbst erstmals 1983 von Aage A. Hansen-Löve in der Studie Intermedialität und Intertextualität in einem wissenschaftlichen Kontext verwendet wurde und sich somit erst in den letzten 25 Jahren etablieren konnte. Auch die nonverbale Kommunikationsforschung ist noch eine relativ junge wissenschaftliche Disziplin, lässt sich die erste Verwendung des Begriffs durch die Psychologen Jürgen Ruesch und Weldon Kees doch erst auf das Jahr 1956 datieren. Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation in Literatur und Film wurde denn auch erst ab den 1970er Jahren eingehend erforscht und erreichte mit der Studie Körpersprache in der Literatur von Barbara Korte Anfang der 1990er Jahre einen vorläufigen Höhepunkt. Im Rahmen der Vorlesung werden die wichtigsten Texte dieser beiden Forschungsgebiete vorgestellt und miteinander verknüpft werden.
Das Teilgebiet der Intermedialitätsforschung „Literatur und Film“ und die nonverbale Kommunikationsforschung haben jeweils eine eigene Terminologie hervorgebracht, die im Rahmen der Vorlesung von der Lehrveranstaltungsleiterin in Vorträgen miteinander verbunden werden und deren Tragfähigkeit diskutiert und anhand kurzer Filmanalysen überprüft werden sollen. Film und Literatur werden als narrative Medien betrachtet, deren Unterschiede (Zugehörigkeit zu verschiedenen Zeichensystemen, Verwendung unterschiedlicher Codes etc.) aber nicht außer achte gelassen werden dürfen. Am Beispiel der Literaturverfilmung lässt sich eine mediale Grenzen überschreitende Darstellung nonverbaler Kommunikationsmittel äußerst einleuchten darstellen.
Für die Anrechnung als Vorlesung ist die positive Ablegung eines schriftlichen Tests erforderlich, bei dem aus einem Fragenangebot von 9 Fragen mindestens 5 umfassend beantwortet werden müssen.
1. Bentele, Günter und Hess-Lüttich, Ernest W. B. (Hgg.): Zeichengebrauch in Massenmedien. Zum Verhältnis von sprachlicher und nichtsprachlicher Information in Hörfunk, Film und Fernsehen. Tübingen: Niemeyer 1985. (Medien in Forschung + Unterricht, Serie A, Bd. 17) 2. Bohnenkamp, Anne (Hg.): Interpretationen. Literaturverfilmungen. Hrsg. von Anne Bohnenkamp in Verbindung mit Tilman Lang. Stuttgart: Reclam 2005. 3. Korte, Barbara: Körpersprache in der Literatur. Theorie und Geschichte am Beispiel englischer Erzählprosa. Tübingen u.a.: Francke 1993. 4. MacFarlane, Brian: Novel to film. An Introduction to the Theory of Adaptation. Oxford: Clarendon Press 1996. 5. Naremore, James (Hg.): Film adaptation. Ed. and with an introd. by James Naremore. New Brunswick, NJ: Rutgers Univ. Press, 2000. (Rutgers depth of field series) 6. Scherer, Klaus R. und Wallbott, Harald G. (Hgg.): Nonverbale Kommunikation. Forschungsberichte zum Interaktionsverhalten. Weinheim u.a.: Beltz 1984. 7. Stam, Robert: Literature through Film. Realism, Magic, and the Art of Adaptation. Malden, Mass. u.a.: Blackwell 2005. 8. Sternberg, Claudia: Film- und Literaturwissenschaft. In: Schneider, Ralf (Hg.): Literaturwissenschaft in Theorie und Praxis. Eine anglistisch-amerikanistische Einführung. Tübingen: Narr 2004, S. 215-240.
Beginn: Do 06.03.2008
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Do 06.03.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 13.03.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 03.04.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 10.04.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 10.04.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 17.04.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 17.04.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 24.04.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 24.04.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 08.05.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 08.05.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 15.05.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 15.05.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 29.05.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 29.05.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 05.06.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 05.06.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 12.06.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 12.06.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 19.06.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 19.06.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 26.06.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 26.06.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Do 03.07.2008
13.30 - 15.00 HS 2 HS 2
Do 03.07.2008
19.00 - 20.45 HS 2 HS 2 Film zur VO
Mo 27.10.2008
13.00 - 15.00 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei Prüfung