641217 Literatur und Intermedialität I: Schlaglichter auf Literatur und Literaturwissenschaft im Internet

Sommersemester 2010 | Stand: 09.08.2010 LV auf Merkliste setzen
641217
Literatur und Intermedialität I: Schlaglichter auf Literatur und Literaturwissenschaft im Internet
UE 2
14tg.
keine Angabe
Deutsch
Auseinandersetzung mit ausgewählten neuen literarischen und literaturwissenschaftlichen Formen im Internet
Im Internet entwickeln sich momentan viele – zum Teil genuin neue – Textproduktions- und -rezeptionsformen, die für LiteraturwissenschaftlerInnen aus verschiedenen Gründen spannend sind – als Gegenstand, aber auch, weil sie die Frage nach dem, was wir als Literaturwissenschaftler tun, neu aufwerfen. Fanfiction ist dafür ein Beispiel: Die entstehenden Texte beziehen sich explizit auf eine oder mehrere, meist populäre Vorlagen, stehen aber auch in Bezug zu anderen Fanfiction-Texten und entstehen häufig in einem Umfeld, in dem sie Reaktionen anderer einfordern; sie werfen neben dieser Herausforderung zur Beschreibung ihrer intertextuellen Beziehungen auch Fragen der kollektiven Autorschaft, nach Kanon, nach intermedialen Beziehungen (Fanfiction zu Fernsehserien, zu Computerspielen etc.), aber auch nach dem auf, was eine Welt, einen Charakter denn ausmacht, ob und wie Charakter und Geschichte, Charakter und Welt voneinander zu trennen sind. Diese Fragen werden in Kommentaren zu einzelnen Texten bisweilen diskutiert; zugleich gibt es in diesem Produktions- und Diskussionszusammenhang Lektorate („beta-readers“) und auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Texten. Der Übergang zur Literaturwissenschaft scheint fließend. Fanfiction ist hier nur ein Beispiel unter vielen; ein weiteres: „Weiß“ eine riesige Datenbank -- wie etwa im Fall von amazon--, die z.B. auf der Basis von Kaufentscheidungen Verbindungen zwischen Titeln herstellt, etwas über Gattungen und Gattungsbeziehungen, was der herkömmlichen Gattungstheorie entgeht? Wichtig wird für das Seminar auch eine Reflexion der eigenen Verhaltensweisen im Internet sein; gerade hier ergeben sich doch zahlreiche Möglichkeiten – und nicht nur bei den einschlägigen Wikipedia-Artikeln! –, sich als LiteraturwissenschaftlerIn in einen populären und lebendigen Diskurs einzubringen.
Seminardiskussion, Gruppenarbeit, eigene Lektüren und Recherchen.
Regelmäßige, vorbereitete und aktive Teilnahme, Verfassen/Kommentieren einer Reihe kurzer Texte (auch online), Verfassen eines Essays, Impulsreferat oder Thesenpapier oder Sitzungsprotokoll.
Alle TeilnehmerInnen sollten in die Lehrveranstaltung Beispiele von Literatur und Literaturwissenschaft im Internet einbringen, die sie interessieren; als erstes Sprungbrett könnten dabei u.a. folgende Sammlungen dienen: http://www.dichtung-digital.de, http://www.netzliteratur.net, www.fanfiction.net. Einen guten ersten Überblick zu Literatur im Netz – wenn auch mit besonderem Fokus auf Fragen der Autorschaft – bietet die Einleitung in Florian Hartling, Der digitale Autor; Überlegungen zur Spezifik von Literatur im Netz findet man in Roberto Simanowskis kurzem Text „Interfiction. Vom Schreiben im Netz“. Beide Texte sind bei den Dozenten als pdf-Dateien verfügbar und sollten zur Vorbereitung auf die Veranstaltung gelesen werden.
Beginn: Mo 08.03.
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mo 08.03.2010
14.00 - 17.30 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei
Mo 22.03.2010
14.00 - 17.30 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei
Mo 19.04.2010
14.00 - 17.30 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei
Mo 03.05.2010
14.00 - 17.30 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei
Mo 17.05.2010
14.00 - 17.30 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei
Mo 14.06.2010
14.00 - 17.30 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei
Mo 28.06.2010
14.00 - 17.30 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei