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Institut für Erziehungswissenschaft Institut für Erziehungswissenschaft

apl. Prof. Dr. Anna Bergmann apl. Prof. Dr. Anna Bergmann

603036

Diskurse zu Behinderung

SE 2

5

14tg.

keine Angabe

Deutsch

Einbindung des Diskurses über die medizinische Verhinderung von Leiden in die Geschichte des wissenschaftlichen Rassismus

In dem Seminar wird die aktuelle Praxis der pränatalen Diagnostik zur Eliminierung von Behinderung kennengelernt und in den Kontext historischer Diskurse der psychiatrischen Degenerationslehre, der medizinischen Rassenhygiene und Eugenik mit der sich ihr verknüpfenden experimentellen Anwendung der Sterilisation, Kastration und operativen Abtreibung seit Ende des 19. Jahrhunderts gestellt. Die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts neu entzündete Diskussion über die gesellschaftliche Legitimation der "Euthanasie" und die von dem Philosophen Peter Singer ethisch begründete Tötung von behinderten Säuglingen werden als wichtige Zäsur für neuere Entwicklungen und Selektionspraktiken vorgestellt.

Referate, Diskussion, Vortrag der Lehrenden.

Schriftlich und mündliche Prüfungen

Friedlander, Henry: Der Weg zum NS-Genozid. Von der Euthanasie zur Endlösung. Aus dem Amerikanischen von Johanna Friedman, Martin Richter und Barbara Schaden. Berlin 1997. Singer, Peter: Praktische Ethik. Aus dem Englischen übersetzt von Jean-Claude Wolf. Stuttgart 1984. Wolf, Maria A.: Eugenische Vernunft. Eingriffe in die reproduktive Kultur durch die Medizin 1900-2000. Wien - Köln - Weimar 2008.

Hinweis für Diplomstudierende: Sie können diese LV entweder für den Bereich C 458 II.5.2 Theorie-Praxis-Seminar II oder C 458 II.2.2 Selbstbestimmung und Empowerment als Grundkategorien psychosozialen Handelns besuchen.
Beginn: März