645603 Kultur und Geschichtlichkeit: Ekel

Sommersemester 2011 | Stand: 25.07.2011 LV auf Merkliste setzen
645603
Kultur und Geschichtlichkeit: Ekel
VU 2
3,75
wöch.
keine Angabe
Deutsch
Das Ziel der Veranstaltung besteht in der Erlernung der Fähigkeit, eine auf den ersten Blick physiologische Reaktion, nämlich den Ekel, in seiner Kulturalität erkennen und seine Historizität hin analysieren zu können.
Der Ekel gehört mit zu den stärksten Empfindungen und Abwehrreaktionen des Menschen. Er ist überindividuell und auch überkulturell vorhanden, doch seine spezifische Ausprägung und Ausrichtung kennt sehr wohl gravierende Unterschiede, besonders deutlich wird dies etwa am Beispiel von Nahrungstabus:Was manchen Menschen als Delikatesse gilt, löst bei anderen Menschen puren Widerwillen aus. Aber auch in historischer Dimension sind kulturelle Veränderungen des Ekelempfindens deutlich zu beobachten, etwa in Bezug auf den Umgang mit Körperausscheidungen, körperlichen Äußerungen oder auch verschiedenen Naturstoffen. Entlang einschlägigen theoretischen Werken aus den Bereichen der Soziologie, Literaturwissenschaft und Psychologie wird in der Lehrveranstaltung zunächst eine begrifflich und historisch fundierte Auseinandersetzung mit dem Ekel als Kulturphänomen erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden dann beobachtbare und gesellschaftlich formierte Ekelreaktionen als Zugänge zu Kernfragen unserer gesellschaftlichen Verfasstheit (etwa in Bezug auf Körperlichkeit, Tod oder Sexualität) analysiert. Dazu ergänzend sollen die Studierenden in kleinen empirischen Projekten, Phänomene und Formen des Ekels ethnografisch ausloten. Ergänzt wird diese Veranstaltung durch die LV 645605 "Exkursion: Orte der Abscheu in Tirol", die den Gang hinaus aus der Universität hin zu Orten des Geschehens wagt.
Dozentenvortrag, Referate, Gruppendiskussion, Quellenanalyse
Referat und schriftliche Ausarbeitung
Norbert Elias: Über den Prozeß der Zivilisation. Bd. 1: Wandlungen des Verhaltens in den weltlichen Oberschichten des Abendlandes. 3. Aufl. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977. Winfried Menninghaus: Ekel. Theorie und Geschichte einer starken Empfindung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002. Christine Pernlochner-Kügler: Körperscham und Ekel – wesentlich menschliche Gefühle. Lit, Münster 2004.
Beginn: 09.03.2011
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 09.03.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 16.03.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 23.03.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 30.03.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 06.04.2011
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Mi 13.04.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 04.05.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 11.05.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 18.05.2011
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Mi 25.05.2011
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Mi 01.06.2011
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Mi 08.06.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 15.06.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 22.06.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 29.06.2011
13.45 - 15.15 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte