645612 Kultur und Geschichtlichkeit: Gender als Problem (in) der Europäischen Ethnologie

Sommersemester 2011 | Stand: 25.07.2011 LV auf Merkliste setzen
645612
Kultur und Geschichtlichkeit: Gender als Problem (in) der Europäischen Ethnologie
PS 2
3,75
wöch.
jährlich
Deutsch
- Erwerb von Basiswissen über die Bedeutung der Kategorie Gender – sowohl auf inhaltlicher Ebene als auch auf struktureller (z. B. für Wissenschaftsorganisation) - Vertiefen der Kompetenzen im Umgang mit wissenschaftlicher Literatur (Lektüre, Analyse u. Auswerten von Texten) - Üben von fundiertem Diskutieren und Argumentieren - Sensibilisierung für Sprachgebrauch, Begriffe und Paradigmen.
Die Frauenforschung hat seit den 1970er Jahren ein neues Untersuchungsfeld sowie eine neue analytische Kategorie entwickelt. Inzwischen ist zur Frauen- die Geschlechterforschung hinzugekommen und das Bewusstsein ist gestiegen, dass es sich bei Geschlecht um eine heterogene, komplexe und relationale soziokulturelle Kategorie handelt. Letzteres vor allem nach kritischen Interventionen aus Postcolonial-, Queer- und Critical Whiteness Studies. Die europäisch-ethnologischen Gender Studies sind relativ marginal geblieben (vgl. aber die einschlägige Professur an der EE der Humboldt-Universität Berlin sowie die Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der dgv). Besonders im deutschsprachigen Raum sind sie noch immer nahezu ausschließlich „weibliches Terrain“. Im Proseminar werden folglich zwei Aspekte der kulturellen Konstruktion Geschlecht im Mittelpunkt stehen: Zum einen das Einbeziehen von Geschlecht (und damit verwobener Kategorien der Differenzierung) in die ethnografische Forschungspraxis und Theoriebildung. Zum anderen gilt das Augenmerk auf Geschlecht als prägende Kategorie in Organisationsformen: Hier wird exemplarisch das Universitätsfach Europäische Ethnologie betrachtet, werden die wissenschaftshistorischen und biografischen Auswirkungen der jeweiligen Konstruktion von Geschlechtlichkeit analysiert.
Via eigenständiger Lektüre und Diskussion derselben im Plenum wird erstens ein fachhistorischer Abriss zu Geschlecht als Kategorie und Forschungsgegenstand in der Europäischen Ethnologie erarbeitet. Zweitens geht es um den Erwerb von Basiswissen rund um Geschlecht als soziokulturelle und analytische Kategorie. Nachdem sich bei der Perspektive auf Geschlechterverhältnisse die fachlichen Trennlinien nicht sinnvoll ziehen lassen, werden wir diesbezüglich in benachbarte Fächer „ausgrasen“.
Kontinuierliche Anwesenheit, Lektüre, schriftliche Statements zur Lektüre, Bereitschaft zur Diskussion und zur Arbeit in Kleingruppen, aktive Beteiligung.
Braun, Christina von u. Stephan, Ingrid: Einführung. In: Dies. (Hrsg.): Gender @ Wissen. Ein Handbuch der Gender-Theorien. Köln u. a. 2005, S. 7-43. Lelke, Ina: Die Berliner Akademie der Wissenschaften und die „arbeitende Geselligkeit“. In: Wobbe, Theresa (Hrsg.): Frauen in Akademie und Wissenschaft. Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700–2000 (= Interdisziplinäre Arbeitsgruppen Forschungsberichte, Bd. 10). Berlin 2002, S. 65-91. Alzheimer, Heidrun: Frauen in der Volkskunde. Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte. In: Harmening, Dieter u. Wimmer, Erich (Hrsg.): Volkskultur – Geschichte – Region. Festschrift für Wolfgang Brückner zum 60. Geburtstag (= Quellen und Forschungen zur europäischen Ethnologie, Bd. 7). Würzburg 1990, S. 257-285. Hörning, Karl H. u. Reuter, Julia: Praktizierte Kultur: Das stille Wissen der Geschlechter. In: Rao, Ursula (Hrsg.): Kulturelle VerWandlungen. Die Gestaltung sozialer Welten in der Performanz. Frankfurt a. M. u. a. 2005, S. 51-71.
Beginn: 08.03.2011
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 22.03.2011
17.15 - 18.45 40601 UR 40601 UR Barrierefrei
Di 29.03.2011
17.15 - 18.45 40601 UR 40601 UR Barrierefrei
Di 05.04.2011
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Di 12.04.2011
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Di 03.05.2011
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Di 10.05.2011
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Di 17.05.2011
17.15 - 18.45 40601 UR 40601 UR Barrierefrei
Di 24.05.2011
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Di 31.05.2011
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Di 07.06.2011
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Di 14.06.2011
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Di 21.06.2011
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Di 28.06.2011
17.15 - 18.45 40601 UR 40601 UR Barrierefrei