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Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Univ.-Prof. Dr. Silke Meyer Univ.-Prof. Dr. Silke Meyer, +43 512 507 43351

645614

Kulturelle Dynamik und Pluralisierung: Übergangsrituale in der österreichischen Gegenwartskultur

VU 2

3,5

wöch.

jährlich

Deutsch

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Studierenden an eine systematische Kulturanalyse am Beispiel von Übergangsritualen sowie an Vorgehensweisen der empirisch-qualitativen Kulturforschung heranzuführen.

Übergänge sind wichtige Phasen für die Entwicklung von Individuen wie für die Dynamik von Kollektiven. In der Abfolge von Abtrennung, Schwellenphase und Wiedereingliederung konstituieren sich gesellschaftliche Gruppen (Arnold van Gennep). Die Schwellenphase gilt dabei als fragiler Moment, der im besonderen Maße durch Rituale strukturiert werden muss (Victor Turner). Wir wollen diese Modelle auf Übergänge in der Gegenwartsgesellschaft anwenden und die Rituale in ihrer Funktionalisierung von Abgliederung bis Wiedereinstieg untersuchen. Nach gemeinsamer Lektüre ausgewählter Schlüsseltexte zur Ritualtheorie stehen die ethnografische Beschreibung und Analyse kirchlicher Übergangsfeste wie Taufe, Kommunion, Konfirmation, Begräbnis, biografische Übergänge wie Verlobung, Junggesellenabschied und Hochzeit wie akademische Rituale der Einschulung, der Abiturfeier, der Sponsion und Promotion im Mittelpunkt. Nach Möglichkeit können diese Anlässe auch empirisch in Feldforschungsprojekten untersucht werden.

Mitarbeit in einer AG bei mündlicher und schriftlicher Präsentation

Andrea Belliger und David J. Krieger (Hg.): Ritualtheorien: Ein einführendes Handbuch. Opladen / Wiesbaden 1998. Arnold van Gennep: Übergangsriten (1909). 3., erweiterte Auflage, Frankfurt am Main / New York: Campus, 3. 2005. Victor Turner: Das Ritual. Struktur und Anti-Struktur (1969). Frankfurt am Main / New York: Campus 2005.

Beginn: 09.03.2011