603049 Gesellschaftliche Prekarisierung, soziale Konflikte und ihre Konsequenzen für das Verhältnis von Herkunft und Zukunft. Kapitalismuskritische Perspektiven

Wintersemester 2011/2012 | Stand: 05.03.2012 LV auf Merkliste setzen
603049
Gesellschaftliche Prekarisierung, soziale Konflikte und ihre Konsequenzen für das Verhältnis von Herkunft und Zukunft. Kapitalismuskritische Perspektiven
SE 1
3
14tg.
jährlich
Deutsch
Ein Verständnis der gesellschaftlichen Verfasstheit sozialer und kultureller Widersprüche.
Wir sind verdammt zu verstehen, wenn wir zu uns selber kommen wollen. Manchmal läuft die aufgeklärte Mündigkeit, die Selbstbestimmung, das Leuchtfeuer streitbarer Argumente, die rationale Kritik, die Notwendigkeit eines Du, um zu erkennen noch als Schatten in den Bildungsdiskussionen mit. Das Echo ist kaum noch zu vernehmen, sobald Verwalter der Bildungssysteme sprechen. Der Umbau der Bildungsinstitutionen geht einher mit dem Umbau gesellschaftlicher Selbstverhältnisse, die in dem Begriff des unternehmerischen Selbst gefasst werden. In dieser Figur verdichten sich eine Vielzahl der gegenwärtigen Subjektivierungsprogramme. Die Anrufung des unternehmerischen Selbst erschöpft sich nicht in politischer Semantik, sie bündelt nicht nur einen Kanon von Du sollst dieses - Du darfst nicht jenes-Regeln, sondern definiert auch die Wissensformen, in denen Individuen die Wahrheit über sich erkennen, die Kontrolle und Regulationsmechanismen, denen sie ausgesetzt sind, sowie die Praktiken, mit denen sie auf sich selbst einwirken. Der homo oeconomicus des Neoliberalismus ist ein künstliches, behavioristisch formbares Wesen, das permanenter Konditionierung bedarf, die wiederum keine Instanz effizienter leisten können soll als der Markt selbst. Dessen Omnipräsenz, so die suggestive Botschaft, lässt nur die Alternative, sich entweder rückhaltlos dem Wettbewerb zu stellen oder als Ladenhüter zu verstauben. Erfolg hat nur, wer sich der Dynamik des Marktes mimetisch angleicht oder sie gar zu überbieten sucht, mit anderen Worten: wer beweglich genug ist, seine Chance zu ergreifen, bevor ein anderer es tut.-- Die Theoretisierung solcher Prozesse bilden den Fokus des Seminars.
Impulsreferate, Diskussion, Forschungsprojekte
Darstellung der Ergebnisse der Forschungsprojekte
wird in der ersten Sitzung genannt
Hinweis für MA-Studierende: Sie müssen "nur" entweder 603048 oder 603049 besuchen.
Beginn: Oktober
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 18.10.2011
13.45 - 15.15 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Di 15.11.2011
13.45 - 15.15 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Di 29.11.2011
13.45 - 15.15 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Di 13.12.2011
13.45 - 15.15 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Di 10.01.2012
13.45 - 15.15 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Di 24.01.2012
13.45 - 15.15 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei