641207 Kulturkontakt konkret: Erzählen von Wirklichkeit: Möglichkeiten und Grenzen des Dokumentarfilms in Theorie und Praxis.

Sommersemester 2013 | Stand: 22.11.2012 LV auf Merkliste setzen
641207
Kulturkontakt konkret: Erzählen von Wirklichkeit: Möglichkeiten und Grenzen des Dokumentarfilms in Theorie und Praxis.
UE 2
5
Block
keine Angabe
Deutsch
Das dokumentarische Fernsehen boomt: Zwischen den „Geißens“ und „Frauentausch“, zwischen Doku-Soap und Reality-TV verliert sich der Fernsehzuschauer heute zunehmend in einem Genre-Dschungel dokumentarischer Subformen immer absurderen Ausmaßes. Doch was ist mit dem Dokumentarfilm, der noch die persönliche Handschrift seines Autors trägt? Der Dokumentarfilm als Autorenfilm? Welche Auswirkungen hat der Trend zu sogenannten „Scripted-Reality“-Formaten für die Wahrnehmung der Arbeit von Dokumentarfilmern wie Pepe Danquart, Thomas Schadt oder Andreas Dresen in der Fernsehlandschaft? Im Rahmen dieser LV wird untersucht, was genau einen Dokumentarfilm in Theorie und Praxis heute auszeichnet und welchen Herausforderungen sich Dokumentarfilmer gegenübergestellt sehen. Neben der theoretischen Diskussion werden am Beispiel des Dokumentarfilms „Wader Wecker Vater Land“ (Regie: Rudi Gaul) die einzelnen Schritte einer Produktion von der Idee, der notwendigen Recherche und Rechteklärung, dem Exposé, der Finanzierung, der Teamzusammenstellung bis hin zu den Dreharbeiten und dem finalen Schnitt dargelegt und besprochen. Anschließend sind die Studierenden aufgefordert, unter Berücksichtigung theoretischer und praktischer Argumente ihre eigenen Dokumentarfilm-Ideen in schlüssige Produktionskonzepte zu verwandeln und vorzustellen.
Gewichtige Begriffe wie Authentizität, Realität, Wahrheit und Glaubwürdigkeit bestimmen seit jeher den Diskurs über den Dokumentarfilm, doch die Omnipräsenz moderner Doku-Klone provoziert zunehmend den Vorwurf der Manipulation, der Korruption und des Voyeurismus dokumentarischer Erzählstrukturen. Wie aber erzähle ich Wirklichkeit im Dokumentarfilm? Was meint der Dokumentarfilmer Thomas Schadt, wenn er von der „Poesie des Authentischen“ spricht? Ist sie ein Zufallsprodukt oder ist sie tatsächlich planbar und führt sich damit wiederum in ihrer Authentizität ad absurdum? Im Rahmen dieses Seminares sollen anhand theoretischer Texte und filmischer Beispiele die Möglichkeiten und die Grenzen des Dokumentarfilmes besprochen und hinterfragt werden: Was zeichnet einen Dokumentarfilm aus? Gibt es eine Dramaturgie des Dokumentarfilms? Wie funktionieren dokumentarische Erzählstrukturen in der Theorie und wie sieht deren Anwendung in der Praxis aus?
Der erste Abschnitt des Seminars wird zu einer Reise durch die Theorie des Dokumentarfilms. Der zweite Abschnitt gewährt den Studierenden einen Einblick in die Praxis der Dokumentarfilmer: Am Beispiel von „Wader Wecker Vater Land“ werden die einzelnen Schritte der Dokumentarfilmproduktion vorgestellt. Die bereits erarbeiteten theoretischen Grundsatzkonflikte des Dokumentarfilms werden hierbei auf ihre Relevanz in der Praxis nochmals überprüft. In Gruppen sollen die Studenten schließlich eigene Ideen und Konzepte erstellen und im Team präsentieren.
Um die LV positiv abzuschließen, müssen während des Semesters in Gruppen eigene Dokumentarfilmkonzepte erarbeitet und vorgestellt werden. Diese Konzepte sind am Ende des Semesters in schriftlicher Form (Umfang ca. 5-7 Seiten) abzugeben. Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung miteinbezogen.
Werden am Semesterbeginn bekannt gegeben
Beginn: Sa 09.03.
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Sa 09.03.2013
09.00 - 18.00 40112 40112 Barrierefrei
Sa 16.03.2013
09.00 - 18.00 40112 40112 Barrierefrei
Sa 23.03.2013
09.00 - 18.00 40112 40112 Barrierefrei
Sa 04.05.2013
09.00 - 18.00 40112 40112 Barrierefrei