641223 Literaturtheorie: Literatur und andere Künste - Intertextualität - Intermedialität.

Wintersemester 2013/2014 | Stand: 09.08.2013 LV auf Merkliste setzen
641223
Literaturtheorie: Literatur und andere Künste - Intertextualität - Intermedialität.
VO 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Das Forschungsgebiet „Intermedialität – Literatur und andere Künste“ hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Schwerpunkte der Komparatistik entwickelt. Legion sind mittlerweile auch jene Texte, in denen die Fragestellung nach den Wechselwirkungen zwischen den Künsten bis zu Gotthold Ephraim Lessings Abhandlung „Laokoon oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie“ (1766) zurückverfolgt wird. Im Rahmen dieser Vorlesung soll den Studierenden zunächst ein umfassender, chronologischer Überblick über die grundlegendsten, theoretischen Texte der Intermedialitätsforschung vermittelt werden. Der Bogen spannt sich dabei von Oskar Walzels programmatischem Text „Wechselseitige Erhellung der Künste“ (1917) über diverse Basistexte von Ulrich Weisstein und Peter V. Zima bis hin zu den, die gegenwärtige Diskussion beherrschenden Arbeiten von Jörg Helbig, Jens Schröter, Monika Schmitz-Emans und Werner Wolf. Im weiteren Verlauf der Vorlesung werden schließlich einige exemplarische Texte zu den intermedialen Teilbereichen – Literatur und bildende Kunst, Literatur und Film, Literatur und Tanz, Literatur und Musik etc. – von Studierenden und LV-Leiterin gemeinsam erarbeitet und diskutiert.

Wie lässt sich der Terminus „Intermedialität“ definieren? Aage A. Hansen-Löve, der den Begriff erstmals 1983 in der Studie „Intermedialität und Intertextualität“ in einem wissenschaftlichen Kontext verwendete, versteht unter intermedialen Phänomenen „das gemeinsame Auftreten von heterogenen Kunstformen im Rahmen eines integralen Mediums (Theater, Oper, Film, Performance etc.)“. Irina O. Rajewsky bezeichnet intermediale Erscheinungen hingegen als „Mediengrenzen überschreitende Phänomenen, die mindestens zwei konventionell als distinkt wahrgenommene Medien involvieren“. Intermedialität ist also ein Phänomen der Grenzüberschreitung (von einem Medium zum anderen), der Vermischung zwischen bisher als getrennt betrachteten Medienmonaden und ein Phänomen der Hybridisierung. Denn aufgrund der Vermischung entstehen neue mediale Formen. Der Begriff „Intermedialität“ trat im Verlauf der 1980er und 1990er Jahre einen wahren Siegeszug in den deutschsprachigen Literatur- und Kulturwissenschaften an. Da sich im 20. Jh. zu den „klassischen“ Kunstformen Literatur, bildende Kunst, Musik, Oper und Tanz das neue Medium Film gesellte, mussten im Hinblick auf den Vergleich mit den anderen Künsten neue Untersuchungskriterien entwickelt werde. Eine noch größere Revolution auf medialem Sektor brachte der rasante Aufschwung der digitalen Medien ab den 1980er Jahren mit sich. Er stellt die moderne Intermedialitätsforschung erneut vor große Herausforderungen. Im Rahmen der LV sollen gerade jene theoretischen Texte der Intermedialitätsforschung, die sich mit den neuen Herausforderungen an dieses komparatistische Forschungsgebiet beschäftigen, vorgestellt und diskutiert werden.

 

In jeder LV-Einheit werden einige wesentliche Grundpositionen von der LV-Leiterin in Vorträgen vorgestellt. Dies wird ca. eine Stunde der insgesamt 90-minütigen Einheiten beanspruchen. In den verbleibenden 30 Minuten wird jeweils ein Text von den Studierenden in einem Impulsreferat vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Um die LV positiv abzuschließen, müssen während des Semesters im Rahmen von Diskussionsgruppen Impulsreferate gehalten und am Ende des Semesters eine schriftliche Prüfung abgelegt werden. Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung miteinbezogen.

 

1.    Degner, Uta / Wolf, Norbert Christian (Hg.): Der neue Wettstreit der Künste. Legitimation und Dominanz im Zeichen der Intermedialität. Bielefeld: transcript 2010.

2.    Helbig, Jörg: Intermedialität. Theorie und Praxis eines interdisziplinären Forschungsgebietes. Frankfurt a. M.: Turnshare 2009.

3.    Paech, Joachim / Schröter, Jens (Hg.): Intermedialität – analog / digital. Theorien – Methoden – Analysen. München: Fink 2008.

4.    Rajewsky, Irina O.: Intermedialität. Tübingen / Basel: Francke 2002. (UTB für Wissenschaft, Uni-Taschenbücher 2261).

5.    Wolf, Werner: Intermedialität: ein weites Feld und eine Herausforderung für die Literaturwissenschaft. In: Foltinek, Herbert und Leitgeb, Christoph (Hg.): Literaturwissenschaft. intermedial – interdisziplinär. Wien: Verl. d. österr. Akademie d. Wissenschaften 2002, S. 163-193.

07.10.2013
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mo 07.10.2013
10.15 - 11.45 Hörsaal 2 Hörsaal 2 Barrierefrei
Mo 14.10.2013
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Mo 21.10.2013
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Mo 18.11.2013
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