LFU:online

Stärkung der reflexiven und analytischen Kompetenzen für Tätigkeiten im Kultur- bzw. Museumsbereich.

Historische bzw. kulturhistorische Museen sammeln und bewahren die materielle, dingliche Hinterlassenschaft einer Gesellschaft und stellen diese auch aus. In der Fremd- und Eigenwahrnehmung sind Museen vielfach „Erinnerungsorte“ bzw. „Gedächtnisorte“. Daran ist die Vorstellung geknüpft, dass Museen durch ihre Dinge und durch die Art ihrer Präsentation bzw. Erzählung auch so etwas wie individuelle und kollektive Identität herstellen und dadurch Sinn stiften.

Die Lehrveranstaltung stellt diese Zuschreibung/diesen Anspruch bzw. diese Funktion zur Diskussion und berücksichtigt dabei die für ein Museum zentralen Tätigkeitsfelder Sammeln, Deponieren und Ausstellen.

Im ersten Teil der LV werden theoretische Texte zum Themenkomplex Geschichte und Gedächtnis gemeinsam diskutiert und in Gruppenarbeiten themenbezogene museologische Fragestellungen behandelt. Im Anschluss daran wird in einem gemeinsamen Ausstellungsbesuch die Rekonstruktion und Darstellung von Vergangenheit insbesondere in Hinblick auf „universale“ Geschichte, die „entzaubert“ und dem individuellen/kollektiven Gedächtnis, das als „affektiv“ und „magisch“ beschrieben ist (P. Nora), analysiert werden. Diese Praxis ist an weiteren Ausstellungsbeispielen zu üben und daraus resultierende Erkenntnisse und Fragestellungen in der LV von Kleingruppen oder Einzelnen vorzustellen.

Grundlage für Zeugniserwerb und Beurteilung ist die kontinuierliche Anwesenheit und aktive Mitarbeit, ein Referat mit Handout sowie die schriftliche Ausarbeitung desselben am Ende des Semesters.

Pierre Nora: Zwischen Geschichte und Gedächtnis. Berlin: Wagenbach 1990.

Moritz Csáky, Peter Stachel (Hg.): Speicher des Gedächtnisses. Bibliotheken, Museen, Archive. Teil 1: Absage an und Wiederherstellung von Vergangenheit. Kompensation von Geschichtsverlust. Wien: Passagen 2000.

Weitere Literatur wird zur Beginn der LV bekannt gegeben.