603092 Vielfalt der Kindheit und Pädagogik der Vielfalt: Methoden emanzipativer Mädchen- und Jungenarbeit

Sommersemester 2014 | Stand: 14.09.2023 LV auf Merkliste setzen
603092
Vielfalt der Kindheit und Pädagogik der Vielfalt: Methoden emanzipativer Mädchen- und Jungenarbeit
SE 2
5
Block
jährlich
Deutsch

Ziel des Seminars ist eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen, insbesondere aktuellen Ansätzen und Methoden geschlechterreflektierter Mädchen – und Jungenpädagogik unter Berücksichtigung weiterer gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse. Leitfrage ist dabei: Inwieweit ist der Bezug auf die Kategorie Geschlecht pädagogisch notwendig und wo stößt er an seine Grenzen?
Theoretische Zugänge der Geschlechterforschung werden in Bezug auf ihre Praxisrelevanz bearbeitet. Ansätze der Intersektionalitätsforschung werden berücksichtigt. Im Seminar wird der Fokus auf die Frage der praktischen Bedeutung dieser komplexen Ansätze gelegt werden. Eigene Positionen zu den Ansätzen und deren praktischer „Durchführbarkeit“ in verschiedenen Arbeitsfeldern werden erarbeitet. Eine Einordnung in bildungspolitische Diskurse findet statt.
Vor allem im zweiten Block sind die Studierenden aufgefordert praktisch-methodische Arbeitsergebnisse vorzustellen und zu erproben und sich somit in „methodischer Arbeit“ zu üben. Gruppenarbeit ist erwünscht, aber nicht notwendig.

Ausgangspunkt des Seminars sind aktuelle Ansätze geschlechterreflektierter Bildungsarbeit und Pädagogik, die im Zusammenhang mit geschlechterpolitischen Diskursen diskutiert werden (z.B. der „ Jungen als die Bildungsverlierer“-Diskurs); die Geschichte(n) der Mädchen- und Jungenpädagogik (Schwerpunkt Jungenpädagogik) wird (werden) skizziert; Potenziale und kritische Fallstricke werden diskutiert: vor allem die Frage über die Dramatisierung von Geschlecht soll im Fokus stehen.
Queer-feministische Texte und Ansätze der Intersektionalitätsforschung werden mit Ansätzen der geschlechterreflektierten Mädchen- und Jungenarbeit in Verbindung gesetzt. Auf diese Weise erhält eine geschlechterreflektierte Pädagogik die Erweiterung um Vielfalt und damit verbundene weitere Ungleichheitsverhältnisse. .
Anschließend wird die Frage gestellt, was eine geschlechterreflektierter Pädagogik braucht, um den aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden zu können? Als Orientierungspunkt für diese Frage dient das Dreieck Wissen – Haltung – Methodik/Didaktik (: Vermittlung pädagogischen Handwerkszeugs). In der Seminargruppe werden praktische Zugänge erprobt und ausgewertet..

Im ersten Block des Seminars werden theoretische Ansätze sowie Beispiele von methodischer Arbeit vorgestellt, erprobt, ausgewertet und diskutiert werden (Inputs und Methoden). Grundlagen werden vermittelt, die eine Einordnung aktueller geschlechterpädagogischer Diskurse ermöglicht (Inputs und Gruppenarbeit). Dazu werden praxisrelevante feministische und queere Geschlechtertheorien, Ergebnisse der kritischen Männlichkeits- und Jungenforschung sowie der Intersektionalitätsforschung vermittelt (Inputs und Lektüre). Handwerkszeug für die Praxis wird in Form von Methodendurchführung und Reflexion vermittelt (Methoden und Diskussion).
Den 2. Block werden vor allem Teilnehmende gestalten. Es steht frei Methoden anzuleiten, zu reflektieren und schriftlich auswerten oder auch theoretische Inputs oder Inputs anderer Art einzubringen (z.B. Vorstellung von eigenen Praxisprojekten und deren theoriegeleiteter Reflexion).

Aktiver Seminarbeitrag (mündlich) plus schriftliche Dokumentation oder Seminararbeit

Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter, bei der die Beurteilung aufgrund von regelmäßigen schriftlichen und mündlichen Beiträgen der TeilnehmerInnen erfolgt.

Busche, Mart/Maikowski, Laura/Pohlkamp, Ines/Wesemüller, Ellen (Hrsg.) 2010: Feministische Mädchenarbeit weiterdenken. Zur Aktualität einer bildungspolitischen Praxis. Bielefeld.
Birsl, Ursula (Hrsg.) 2011: Rechtsextremismus und Gender. Opladen
Castro Varela, María do Mar, Dhawan, Nikita (Hrsg.) (2011): Soziale (Un) Gerechtigkeit. Kritische Perspektiven auf Diversity, Intersektionalität und Antidiskriminierung. Münster u.a.: LIT-Verlag.
Cremers, Michael 2011: Expertise »Boys’Day – Jungen-Zukunftstag | Neue Wege in der Berufsorientierung und im Lebensverlauf von Jungen« Bielefeld. http://www.neue-wege-fuer-jungs.de/Startseite/Expertise
Dissens e.V. & Katharina Debus, Bernard Könnecke, Klaus Schwerma, Olaf Stuve (Hrsg.) 2012: Geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen an der Schule. Texte zu Pädagogik und Fortbildung rund um Jungenarbeit, Geschlecht und Bildung. Berlin. (ISBN 978-3-941338-09-8)
Radvan, Heike (Hrsg.) (2012): Gender und Rechtsextremismusprävention. Berlin.

www.jungenarbeit-und-schule.de
www.portal-intersektionalitaet.de

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Fr 09.05.2014
10.00 - 17.00 SR Liebeneggstraße SR Liebeneggstraße Barrierefrei
Sa 10.05.2014
10.00 - 17.00 SR Liebeneggstraße SR Liebeneggstraße Barrierefrei
Fr 27.06.2014
10.00 - 17.00 SR Liebeneggstraße SR Liebeneggstraße Barrierefrei
Sa 28.06.2014
10.00 - 17.00 SR Liebeneggstraße SR Liebeneggstraße Barrierefrei