LFU:online

Umgang mit historischen Quellen und Forschungsliteratur; Anwendung hilfswissenschaftlicher Methoden; mündliche und schriftliche Präsentation; kritische Diskussionskultur.

Bis heute erschließt sich die Funktionsweise staatlicher Gebilde nur zu einem Teil aus ihren schriftlich fixierten Regeln. Umso mehr scheint das für die Herrschaftsstrukturen vor den grundlegenden Verfassungsgebungen seit dem späten 18. Jahrhundert zu gelten. In dem Proseminar soll daher gezielt der Frage nachgegangen werden, wie sich das Verhältnis zwischen formalisierten Verfahren und informellen Praktiken in den politischen Systemen Mittel- und Westeuropas während der Frühen Neuzeit gestaltete und welche Vorstellungen von Legitimität und Illegitimität in diesem Zusammenhang zum Tragen kamen. An ausgewählten Beispielen werden dabei zugleich elementare geschichtswissenschaftliche Arbeitsweisen und Präsentationsformen eingeübt.

Lektüre und Diskussion von Quellen und Sekundärliteratur; themenspezifische Referate; Gruppenarbeit.

Regelmäßige Teilnahme; aktive Mitarbeit; Referat; schriftliche Abschlussarbeit.

Grundlegend: (1) Emich, Birgit, Die Formalisierung des Informellen: Der Fall Rom, in: Reinhardt Butz / Jan Hirschbiegel (Hg.), Informelle Strukturen bei Hof, Münster 2009, 149-156; (2) Grüne, Niels / Slanička, Simona (Hg.), Korruption. Historische Annäherungen an eine Grundfigur politischer Kommunikation, Göttingen 2010; (3) Stollberg-Rilinger, Barbara, Die Frühe Neuzeit – eine Epoche der Formalisierung?, in: Andreas Höfele / Jan-Dirk Müller / Wulf Oesterreicher (Hg.), Die Frühe Neuzeit. Revisionen einer Epoche, Berlin 2013, 3-27.

Online-Anmeldung erforderlich! Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird erwartet.