LFU:online

Die Studierenden lernen die Phasen eines Forschungsprozesses kennen. Sie erwerben die Fähigkeit, empirische Methoden (s.u.) in einer konkreten Feldforschung anzuwenden und einen städtischen Lebensraum in seinen wesentlichen Elementen und seiner sozialen Dynamik zu erfassen - mit besonderer Berücksichtigung des multiethnischen und multireligiösen Hintergrunds.

"Das O-Dorf ist besser als sein Ruf" beteuern Bewohner und Bewohnerinnen des bekannten Stadtteils Neu-Arzl, Innsbruck. Wie in kaum einem anderen Stadtteil Innsbrucks treffen hier spannungsreiche Kontraste aufeinander: dörflicher Charakter und größte Hochhausdichte, reges Vereinswesen und anonymes Leben, die Suche nach integrierenden Identitätsmarken inmitten 55 verschiedener Nationen, katholisch-traditionelles Brauchtum und die Vielfalt an Religionsgruppen, sichtbare Überalterung und Neuansiedlung junger Familien, unterschiedlichste gesellschaftliche Schichten usw. Diese spannede "Dorf in der Stadt" feiert heuer seinen 50. Geburtstag.

Dieses Seminar will methodisch geleitet (s.u.) Leben und Struktur des Stadtteils Neu-Arzl erforschen. Die wechselseitige Verflochtenheit der wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Ebenen wird erkundet, um zu fragen, welche Probleme bestehen und welche Lösungsansätze die BewohnerInnen selbst dafür parat halten. Welche Rolle spielt die religiöse und nationale Vielfalt, welche Aufgabe stellt sich für die christliche Gemeinde?

Arbeit in Kleingruppen und Einzelarbeit, Analysieren von statistischen Daten, Hypothesengenerierung, teilnehmende Beobachtung, Experteninterviews, Inhaltsanalyse, Kommunikative Validierung, Präsentation der Ergebnisse.

Schriftliche Dokumentation und Auswertung des erforschten Schwerpunkts.

Roland Girtler, Methoden der Feldforschung, Wien 2001.
Aglaja Przyborski / Monika Wohlrab-Sahr, Qualitative Sozialforschung, München 2010.
Marlo Riege, Sozialraumanalyse. Grundlagen, Methoden, Praxis, Opladen 2002. 

positive Beurteilung der Pflichtmodule 1, 13 und 14

Das Seminar verlangt Anwesenheit zu den ausgewiesenen Zeiten. Entstehende Mehrkosten (Fahrt-, Telefon- und teilweise Verpflegungskosten) für die Studierenden werden dankenswerter Weise durch eine Subventionierung der Stadt Innsbruck getragen.