847152 Entwerfen M2
Wintersemester 2014/2015 | Stand: 01.06.2015 | LV auf Merkliste setzenEntwicklung der Fähigkeit komplexe entwerferische Aufgaben zu bewältigen; Vertiefung der entwerferisch-kreativen Fähigkeiten, Übung in Kommunikation und Präsentation der eigenen Arbeit
Tunnel of Love
‘Will she throw her arms around your neck and yell? Well, I guess, yes!1
Die Lebensform heutiger Stadtbewohner erinnert mehr und mehr an die Funktionsweise von Maschinen. Technische Gerätschaften sind zum alles bestimmenden Faktor im menschlichen Zusammenleben aufgestiegen. In diesem Sinne verlangt das Leben in den sogenannten „entwickelten“ Räumen menschlicher Zivilisation eine von der Natur nicht vorgesehene Form von Lebewesen.
Die bedingungslose Unterwerfung unter diese „evolutionär nicht vorgesehene“ Lebensform erfordert einen psycho-technischen Apparatus, der es den Menschen gestattet sich neu zu erfinden. Nach dem Vorbild der Tunnels of Love2 ist eine Raummaschine zu entwerfen, welche durch technische oder soziale Manipulationen eine andere Körperwahrnehmung für ihre Benutzer ermöglicht. Dies kann die Intensivierung einerseits, aber auch den Verlust von Körperlichkeit andererseits beinhalten. Als Grenzwert dient der ultimativ konditionierte, komfortable Raum d.h. ein Raum, welcher nicht mehr den Gesetzen von Körperlichkeit folgt. Durch deren Negation werden Barrieren der Schwerkraft ausgehebelt, soziale Frames umgangen – kurz der Mensch in den Hintergrund gerückt, entrückt bzw. substituiert.
Wie und wo sich der Entwurf physisch und theoretisch positioniert bzw. konzeptualisiert - gegenwärtig oder visionär, technologisch, exklusiv, utopisch, dystopisch, hedonistisch, moralisierend oder provozierend – ist Aufgabe des Entwurfsprozesses.
1 aus einer zeitgenössischen Werbeschrift für die Tunnels of Love auf Coney Island
2 Die „Tunnels of Love“ waren zu Beginn des 20ten Jahrhunderts im Vergnügungspark Steeplechase auf Coney Island eine der Hauptattraktionen. Ähnlich einer Geisterbahn fuhren verliebte Paare durch eine dunkle, inszenierte Kunstwelt, in welcher sie sich - befreit von der Prüderie der damaligen Gesellschaft - auch körperlich näher kommen konnten.
Beurteilung aufgrund von regelmäßigen schriftlichen und/oder mündlichen Beiträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
presence and participation (30%) development and progress of the project (30%) mid-term review (20%) end review (20%)