848104 Entwerfen 4 - Grundlagen

Wintersemester 2014/2015 | Stand: 28.10.2016 LV auf Merkliste setzen
848104
Entwerfen 4 - Grundlagen
EP 5
10
wöch.
jährlich
Deutsch

Entwicklung eines eigenständigen Projekts bei Schulung und Vertiefung der analytischen, entwerferischen und kreativen Fähigkeiten; Erlernen von Fertigkeiten zur Präsentation und Dokumentation anhand einer Bachelorarbeit

Umfassendes Grundlagenstudium und Analysen zum Entwurf.

Responsive and the Ornament

Eines der wichtigsten und dringendsten Themen in der kontemporären Architektur ist der ressourcenschonende Umgang bei der Entwicklung, Planung und Herstellung von Gebäuden.

Dies geschieht, in vielen Fällen, losgelöst von Gestaltungsfragen und wird oft  durch vielerlei Technologie und Einschränkungen in der Benutzung umgesetzt (versuchen Sie beispielsweise ein Fenster im neuen Fakultätsgebäude zu öffnen).Es müssen deshalb nicht nur bekannte Ansätze optimiert und technologisch angepaßt, sondern Strategien entwickelt werden die zu neuen architektonischen Lösungen führen. Denn Architektur ist nicht nur (neben grundsätzlichen Schutzaufgaben) technische Performanz, sondern auch gesellschaftlicher, kultureller Ausdruck und Spiegel. Also, trotz scheinbarer Entkoppelung, der Herausforderung des ressourcenschonenden Umgangs, von der Frage der Gestaltung, ist im Besonderen hier die Aufgabe des Architekten als prioritäres Ziel die Gestaltung, wieder als Teil der Lösung zu propagieren und zu entwickeln. Denn der Mensch, als Benutzer, ist ein weicher Faktor und somit eine Variable mit verschiedensten Ebenen der Wahrnehmung und des Handelns, dies kann determinierte Lösungen nicht zulassen und verursacht deshalb Architektur als gestalterische Disziplin.

Um auf Unbestimmtheiten und variable Nutzungszustände zu reagieren, benötigen Gebäude die Fähigkeit Anpassungsfähig zu sein. In der Architektur wurde in diesem Bereich, unter anderem durch die Arbeit von Nicholas Negroponte, ein Betätigungsfeld eröffnet, welches sich Responsive Architektur bezeichnet. Es untersucht Lösungsansätze wie sich Gebäude auf verschiedenste Einflüsse, die durch Sensorik evaluiert werden, mit Aktoren anpassen können.

Der Einsatz von responsiven Systemen ermöglicht also weiche Faktoren, weich zu belassen und kann Schnittstelle zwischen Mensch und zeitlich dynamischen Faktoren wie der Natur sein. Reaktionsfähige Gebäude können kompensatorische oder auch aktiv erzeugende Energiepotentiale entwickeln. Durchgesetzt haben sich bis dato nur wenige Anwendungen und Beispiele, zumeist handelt es sich um Experimentalbauten. Die Entwicklung geht in Richtung des kleineren intelligenten Bauteils. Die Systeme befinden sich somit in einem Maßstab, in dem die Elemente ornamentale Qualitäten beginnen aufzuweisen.

Das Ornament hat die Möglichkeit dem Architekten eine gewisse Autorität wieder zu geben, die mehr und mehr verloren geht, da die Entscheidungsprozesse und eine einfach zugängliche Technologie innerhalb von Planungsprozessen einen Kompetenzverlust darstellen. Das Loos’sche Argument, das unnötiges Ornament nur unnötig Arbeit verursacht soll dabei nicht negiert werden, sondern wird durch die rasante Entwicklung der CAD/CAM Technologie unterlegt. Das Ornament ist äußerst spezifisch und verlangt einen hohen Grad an Gestaltung und kann somit nur durch Spezialisierung in diesem Bereich hervorgebracht werden, dies ist offenkundig im Metier des Architekten.

Diese zwei Randthemen der Architektur – Responsivität und Ornament sind für sich in der aktuellen Diskussion auf technischer und auf gestaltungsrelevanter Ebene wieder im Fokus vieler Untersuchungen und Experimente. Wir wollen die zwei Themen in tektonische, funktionale, technologische und gestalterische Beziehung setzen. Auch werden wir unschuldig/provokativ an der Bedeutungsebene der ornamentalen Qualitäten arbeiten. In Bezug auf das Hauptthema Meeting Nature Halfway wollen wir Architekturen mit responsiven Wechselwirkungen zur Natur erzeugen.

Beurteilung aufgrund von regelmäßigen schriftlichen und/oder mündlichen Beiträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen

Wird im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung besprochen.

 

 

Anmeldungen zu den Entwerfen-Lehrveranstaltungen E2, E4 und M2:

Die Entwerfen-Präsentationen finden am Mittwoch, den 1.10.2014 ab 14.00 Uhr im Großen Hörsaal statt.

Die Anmeldungen zu den Entwerfen-Lehrveranstaltungen erfolgen online am Donnerstag, den 2.10.2014.

Es können maximal 3 Präferenzen zu einer Entwerfen-Lehrveranstaltung gesetzt werden. Die Zuteilung zu den Lehrveranstaltungen erfolgt am 3.10.2014.

Es wird darauf hingewiesen, dass ein Entwerfen 2 und 3 nicht am selben Studio absolviert werden darf, bei Überprüfung und Falschanmeldung wird eine Zuteilung wieder aberkannt.

Wer weniger als drei oder gar nur eine Präferenz setzt, erhöht die Möglichkeit, entweder das gewählte oder gar nichts zugeteilt zu bekommen.

08.10.2014