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Die sogenannte anonyme Architektur ist immer wieder Gegenstand des Architekturdiskurses gewesen. Der Begriff umschreibt eine Architektur, ein Nicht-Planen und Bauen von Gebäuden, in das der Architekt als Gestalter, wie er allgemein gesehen wird, nicht einbezogen ist. Die Qualitäten eines solchen quasi "automatischen" offensichtlich aus sich selbst entstehenden Bauens zu verallgemeinern, ihr Entstehen zu verstehen, von den Qualitäten zu lernen, stellte immer wieder einen Reiz für Architekten dar. Fallbeispiele sind im Besonderen Architekturen, die offensichtlich nicht von Architekten geplant wurden, sondern sich vielmehr als Resultate erweisen aus Bedingungen, Regeln und Techniken unseres heutigen Systems, in dem wir leben: hinsichtlich Ökonomie, gesetzlichen Regelwerken, Bauweisen, ökologischen Anforderungen usw.

Dieses Seminar setzt die Reihe mit dem Thema zu Bauten der Produktion und der Versorgung fort. Die Fallbeispiele drehen sich rund um Bauten, Gebäude und Infrastrukturen, die für die Herstellung, Bereitstellung von Gütern, Materialen und Energeiformen eine zentrale Rolle spielen. Im Fokus stehen dabei Anlagen zur Herstellung von Halbzeugen (z.B. die Roherzeugnisse aus Chemie, Metall etc.), Fabriken, verarbeitende Betriebe und Energiegewinnungsanlagen (Raffinerien, Kraftwerke, Windparks).

Das Interesse dieses Seminars richtet sich auf die Potentiale, die in dieser Architektur liegen. Spezifische Programme können sich auf die sie konstituierende Architektur und die damit entstehenden Räume auswirken. Sie bestimmen deren Eigenschaften und daraus resultierende typische räumliche Wirkungen. Als zukünftiges Rohmaterial könnten diese "anderen" Kulturräume, auch wenn sie im Moment gegebenenfalls als Unräume ("Non Places") angesehen werden, von besonderer Bedeutung bei der Gestaltung von Räumen werden.

Gruppenarbeit

Jede Gruppe bearbeitet ihr Themenbeispiel anhand von diversen Fallbeispielen in unterschiedlichen Situationen und in verschiedenen Ländern, der geschichtlichen Untersuchung des Entstehens dieses Nutzungstyps und der Analyse des/ der Fallbeispiele von der Makroebene (von ganz oben, ganz global) bis auf die Mikroebene (nach ganz unten, ganz lokal). Es wird neben zahlreichen Fallbeispiele erwartet, dass auch in der Literatur recherchiert wird.

Darstellung der Untersuchung anhand von Zeitdiagrammen, Textauszügen, eigenen Texten, eigenen Fotografien, räumlichen Diagrammen (Isometrien und sonstige 3D-Darstellungen), bei Fremdquellen unbedingte Angaben der Quellen.

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen

Immanenter Prüfungscharakter und Anwesenheitspflicht!

Enstprechende Literatur wird zum ersten Termin zur Verfügung gestellt.