641219 Intermedialität: Komparatistische Intermedialitätsforschung. Eine Bestandsaufnahme.

Wintersemester 2015/2016 | Stand: 02.03.2016 LV auf Merkliste setzen
641219
Intermedialität: Komparatistische Intermedialitätsforschung. Eine Bestandsaufnahme.
VU 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

In einem ersten Schritt wird den Studierenden im Rahmen der Vorlesung/Übung ein umfassender Überblick über die grundlegendsten, theoretischen Texte der Intermedialitätsforschung vermittelt. Dabei sollen zunächst allgemeine Texte in einem chronologischen Überblick vorgestellt und mit den Studierenden diskutiert werden. Der Bogen spannt sich von Oskar Walzels programmatischem Text „Wechselseitige Erhellung der Künste“ (1917) über Basistexte von Michail Bachtin und Julia Kristeva bis hin zu den, die gegenwärtige Diskussion beherrschenden Arbeiten von Jens Schröter, Monika Schmitz-Emans, Irina O. Rajewsky und Werner Wolf. Den Studierenden werden u.a. auch verschiedene Typologien zur Ordnung des theoretischen Begriffsfelds vermittelt. Im zweiten Teil der LV sollen schließlich paradigmatisch einige Texte zu den intermedialen „Subkategorien“ – Literatur und bildende Kunst, Literatur und Film, Literatur und Fotografie, Literatur und Musik etc. – von Studierenden und LV-Leiterin gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden.

Der Terminus „Intermedialität“ wurde erstmals 1983 von Aage A. Hansen-Löve in der Studie „Intermedialität und Intertextualität“ in einem wissenschaftlichen Kontext verwendet und etablierte sich im Verlauf der 1980er und 1990er Jahre rasch in den deutschsprachigen Literatur- und Kulturwissenschaften. Die Wurzeln der heutigen komparatistischen Intermedialitätsforschung reichen aber bereits viel weiter zurück. Einer der ersten Texte, der sich mit dem wechselseitigen Zusammenhängen zwischen den Künsten beschäftigte war etwa Lessings Laokoon-Abhandlung (1766). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte die wissenschaftliche Diskussion um die Beziehung zwischen den Künsten mit Walzels Text „Wechselseitige Erhellung der Künste“ (1917) erneut ein. Zu den „klassischen“ Kunstformen Literatur, bildende Kunst, Musik, Oper und Tanz hatte sich damals bereits das neue Medium Film gesellt, das im Hinblick auf den Vergleich mit den anderen Künsten neue Untersuchungskriterien erforderte. Eine ähnliche Revolution brachte der rasante Aufschwung der digitalen Medien ab den 1980er Jahren mit sich. Er stellte die moderne Intermedialitätsforschung erneut vor große Herausforderungen. Im Rahmen der LV werden einige der wichtigsten theoretischen Texte der Intermedialitätsforschung vorgestellt und diskutiert.

Der allgemeine Überblick über die wesentlichsten Grundpositionen der Intermedialitätsforschung wird den Studierenden von der LV-Leiterin in Vorträgen vorgestellt. Die Ansätze der verschiedenen intermedialen Teilbereiche (Literatur und bildende Kunst, Literatur und Musik etc.) werden in Impulsreferaten und Diskussionsgruppen von den Studierenden und der LV-Leiterin gemeinsam ausgearbeitet.

Um die LV positiv abzuschließen, müssen während des Semesters Impulsreferate gehalten und am Ende des Semesters eine schriftliche Prüfung abgelegt werden. Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung miteinbezogen.

1.    Clüver, Claus: INTER TEXTUS / INTER ARTES / INTER MEDIA. In: Komparatistik. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft 2000/2001. Heidelberg: Synchron 2001, S. 14-50.

2.    Degner, Uta / Wolf, Norbert Christian (Hg.): Der neue Wettstreit der Künste. Legitimation und Dominanz im Zeichen der Intermedialität. Bielefeld: transcript 2010.

3.    Helbig, Jörg: Intermedialität. Theorie und Praxis eines interdisziplinären Forschungsgebietes. Frankfurt a. M.: Turnshare 2009.

4.    Rajewsky, Irina O.: Intermedialität. Tübingen / Basel: Francke 2002. (UTB für Wissenschaft, Uni-Taschenbücher 2261).

5.    Wolf, Werner: Intermedialität: ein weites Feld und eine Herausforderung für die Literaturwissenschaft. In: Foltinek, Herbert und Leitgeb, Christoph (Hg.): Literaturwissenschaft. intermedial – interdisziplinär. Wien: Verl. d. österr. Akademie d. Wissenschaften 2002, S. 163-193.

05.10.2015
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mo 05.10.2015
15.30 - 17.00 40123 40123 Barrierefrei
Mo 12.10.2015
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Mo 19.10.2015
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