LFU:online

Inhaltlich: Einblick in Geschichte und Anthropologie des Kapitalismus. Methodisch: Verarbeiten und Kontextualisieren von Forschungsliteratur und ausgewählten Quellen nach fachwissenschaftlichen Regeln; Fertigkeiten in der mündlichen und schriftlichen Präsentation fachwissenschaftlicher Abhandlungen.

Kapitalismus und mit ihm der Markt als Ort der Veridiktion (Foucault) gilt vielfach als ahistorische universelle gesellschaftliche Realität mit Eigenlogik. Wir wollen diese Logik hinterfragen, indem wir anhand von Einzelfällen Kapitalismus in seiner historischen Genese und in seinem Konstruktcharakter analysieren. Kapitalistische Logiken (z.B. rational choice) und Leitbilder (z.B. der Markt, der Unternehmer) werden dekonstruktiert und in ihrer gesellschaftlichen Funktion untersucht. Die kapitalistische Ökonomie wird dabei zu einer historischen Besonderheit, deren Wahrheitsanspruch mehr soziale Praxis als universale Kraft ist. Umsetzen wollen wir diese Perspektive anhand der Vorstellung von historischen und ethnologischen Einzelstudien und anhand der gemeinsamen Lektüre von fachhistorischen Einordnungen des Phänomens Kapitalismus.

Gemeinsame Einarbeitung in die Thematik anhand von Darstellungen und Quellen; mündliche und schriftliche Präsentationen von Einzelstudien; Anleitung zum selbständigen Verfassen einer Seminararbeit im thematischen Bereich des Kurses.

Aktive Teilnahme an den Diskussionen, kleinere mündliche und schriftliche Beiträge; Seminararbeit.

Wird zu Semesterbeginn bekanntgegeben.

Es findet eine Zusammenarbeit mit dem Seminar „Anthropologie des Kapitalismus“ (Silke Meyer, Europäische Ethnologie) statt.