LFU:online

In dieser Übung sollen Kompetenzen im Umgang mit Minderheiten im Raum Pannonien bzw. im ehemaligen Deutsch-Westungarn, das heißt im österreichischen Burgenland, in den ungarischen Komitaten Győr-Moson-Sopron und Vas und in der Südwest-Slowakei, erworben werden. Was diese verbindet, was sie durch die Grenzziehungen nach dem Ersten Weltkrieg unterscheidet und wie sie mit ihrem deutschsprachigen bzw. ungarischsprachigen bzw. slowakischsprachigen Umfeld zurechtkommen, soll gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden.

Zunächst wird das Gebiet sowohl historisch als auch in seiner Gegenwart vorgestellt. Wir befassen uns mit Pannonien, dem ehemaligen Deutsch-Westungarn, um die Burgenlandkroaten, Burgenlandungarn und Burgenlandroma kennenzulernen und ihre gegenwärtige Situation zu erfahren. Ergänzend beschäftigen wir uns mit den Mehrheiten, den Deutschsprechenden, den Ungarischsprechenden, den Slowakischsprechenden. Wir bewegen uns vergleichend zu den Minderheiten im Prekmurje, den „Deutschen“ und den Slowenen. Als Kontrast und Ergänzung zu Pannonien befassen wir uns kurz mit den Slowenen in Kärnten und knapp über der österreichisch-italienischen Grenze mit den Leuten in Timau/Tischlbong, den Minderheiten, die in Wien leben, und – mit einem Schritt nach Deutschland – mit der Situation der Sorben, grenznah zu Polen und Tschechien. Dabei soll Interkulturalität anhand von Beispielen aus Literatur und Film/Video, Musik, Theater, Religion, Neuen Medien erörtert werden.

Die zu behandelnden Gebiete werden vom LV-Leiter in Vorträgen mit PowerPoint-Unterstützung vorgestellt. Die Studierenden erarbeiten eine Literaturliste und stellen diese zur Diskussion. Anschließend wird mit Impulsreferaten von Lerngruppen weitergearbeitet. Dieses Paket soll ausreichend Stoff für intensives gemeinsames Befassen mit dem Thema, für aktive Diskussionen und für eine abschließende schriftliche Kurzarbeit bieten.

Um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen, müssen selbstständig Literaturvorschläge erarbeitet, während des Semesters Impulsreferate gehalten und am Ende des Semesters eine schriftliche Kurzarbeit (Umfang ca. 3 – 5 Seiten) verfasst werden. Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung miteinbezogen.

Literaturvorschläge sollen von den Studenten nach der ersten Lehrveranstaltung selbst erarbeitet werden.