LFU:online

Breiter Einblick in die viktorianische Literatur und Kultur; Einübung einer kulturwissenschaftlichen Herangehensweise an Texte; Erlernen von Aspekten der Wissens- und Medizingeschichte des 19. Jahrhunderts

Während heute allgemein bekannt ist, dass Haut nicht undurchlässig ist und ‚atmen‘ muss, war dieses Wissen im 19. Jahrhundert relativ neu. Erst im viktorianischen Zeitalter wurden dermatologische Kenntnisse einer breiteren Menge der Bevölkerung zugängig; zu dieser Zeit wird kosmetische Hautpflege immer populärer. Die neu aufgekommene Vorstellung von einem ‚Reinigungssystem‘ der Haut diente zugleich als Modell für das Stadtbild und Sanitärsystem. Wie spiegelt sich das Wissen um Haut als permeable Körpergrenze, als größtes und wichtigstes Sinnesorgan, in der viktorianischen Literatur und Kultur wider? In diesem Seminar untersuchen wir bekannte Romane wie George Eliots Middlemarch (1871-1872) vor dem Hintergrund von Hautdarstellungen und -beschreibungen. Ergründen werden wir nicht nur die sinnliche und identitätsstiftende Funktion von Haut in der Literatur, sondern auch gesellschaftliche Fragen zu Geschlecht, Sexualität, Ethnizität und Klassenzugehörigkeit, die sich in die Haut(-Farbe) als Schnittstelle zwischen Selbst und Gesellschaft einschreiben. Neben einer Reihe von zeitgenössischen Texten zur Kosmetik und Dermatologie werden wir auch neuere theoretische Perspektiven, wie die der Critical Whiteness Studies, einfließen lassen, um die Naturalisierung und Aufwertung ‚weißer‘ Haut kritisch zu hinterfragen.

Präsentation, Diskussionen, Gruppenarbeit 

Aktive Beteiligung, Präsentation, Proseminararbeit 

Wird bekanntgegeben

BA 2015: positive Beurteilung des Pflichtmoduls 10

BA 2009: positive Beurteilung der Pflichtmodule 3 und 16

Lehramtsstudium 2001: VO2: Introduction to British and Postcolonial Literary Studies

Aufgrund der substanziell unterschiedlichen Zuteilung von ECTS-AP im Studienplan Lehramtsstudium Englisch und der Curricula BA/MA Anglistik und Amerikanistik ergeben sich für diese Lehrveranstaltung unterschiedliche Anforderungen. Informationen hierzu erhalten Sie bei Beginn der Lehrveranstaltung durch die Lehrveranstaltungsleiterin/den Lehrveranstaltungsleiter