LFU:online

Theoretisch und praktisch: Historische Sachverhalte am Beispiel der Zeitzeugeninterviews von österreichischen Soldaten erschließen, diese in einer Sachanalyse beschreiben, sich mit Hilfe von Interpretationen und durch die Herstellung von Zusammenhängen ein historisches Sachurteil bilden, um schließlich historische Begebenheiten einem Werturteil zu unterziehen.

Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit Zeitzeugeninterviews von österreichischen Soldaten, die als Angehörige der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Die Männer können nicht als überzeugte Nationalsozialisten bezeichnet werden, haben aber dennoch mit Engagement ihren Dienst geleistet und zeigten eine grundlegende Loyalität gegenüber dem NS-Regime. Wie lässt sich heute ein solches Verhalten im Rahmen sozialwissenschaftlicher Konzepte nachvollziehen? Sind Kategorien wie Bystander, Opfer, Täter dabei hilfreich?

Individuelles Textstudium von 100 Seiten, intensive Diskussionen, Gruppenarbeit, Textproduktion

Reflexionspapier von 5 Seiten, das den individuellen Aneignungsprozess aus dem Literaturstudium und der Diskussion dokumentieren soll. Mündliche und schriftliche methodisch-didaktische Ausführung: Umsetzung der Thematik in eine Unterrichtsplanung, die in der LV durchgeführt wird.

Meinrad Ziegler & Waltraud Kannonier-Finster; 2016: Österreichisches Gedächtnis. Über Erinnern und Vergessen der NS-Vergangenheit. Erweiterte Neuausgabe. Innsbruck/ Wien/ Bozen.

Kompetenzenmodelle: Siehe Links im OLAT

ACHTUNG: Absenzen im Ausmaß von 2 LV (=2x 90 Minuten) werden toleriert, wenn diese zwei Absenzen nicht hintereinander im selben Block erfolgen. Ansonsten ist es nicht möglich, an der LV teilzunehmen (Fragen nach Kompensationsaufgaben für mehr Absenzen bzw. für mehr als 90 Minuten Absenz in einem Block sind zwecklos!)