LFU:online

Die Studierenden sind in der Lage, die Einbettung der EU-Organe, der mitgliedstaatlichen Akteure

und der Nichtregierungsorganisationen in das Mehrebenensystem der EU zu rekonstruieren.

Sie können komplexe Interaktionsprozesse der Verflechtung und des Zusammenwirkens

von Institutionen und Verfahren beschreiben und erklären. Die Studierenden sind in der Lage,

Fragen der demokratischen Legitimation europäischen Regierens zu analysieren.

Regieren in Mehrebenensystemen und demokratische Gesellschaftsbildung
Das Seminar diskutiert Konzepte, Hypothesen und Anwendungsfelder der Mehrebenensystemanalyse im Hinblick auf die EU. Das Seminar dient dabei im Wesentlichen der systematischen Analyse der Funktionsprofile des Europäischen Parlaments und der nationalen (und subnationalen) Parlamente in den Bereichen der Politikgestaltung (Gesetzgebung und Haushalt), Kontrolle, Wahl, Rekrutierung, Kommunikation, Interaktion und Systemgestaltung im Verlauf des idealtypischen Politikzyklus der EU. Der über Vertragsänderungen statuierte Funktionswandel in den Parlamenten wird politikbereichsspezifisch sowie länderspezifisch auf die Frage hin analysiert, welche Faktoren ausschlaggebend für die Vergegenwärtigung unterschiedlicher Parlamentarisierungs-, Demokratie- und Legitimationsverständnisse sind und wie sich diese in den Parlamenten sowie innerhalb der verschiedenen interparlamentarischen Strukturen (COSAC, Konferenz der PräsidentInnen, Gemeinsame Ausschussitzungen etc.) operativ niederschlagen. 

Im Fokus der Einzel- und Gruppenreferate stehen die folgenden Themen:

- Mehrebenenregieren in polyarchischen Systemen

- Inter- und intrainstitutionelle Dynamiken der EU

- Arbeitsweise der Organe der EU

- Institutionelle und prozedurale Charakteristika der Europapolitik in den Mitgliedstaaten der EU

- Mehrebenenpolitik im System des Rates der Europäischen Union

- Mehrebenenpolitik aus der Perspektive des Europäischen Parlaments

- Mehrebenenpolitik aus der Perspektive der nationalen Parlamente

- Mehrebenenparlamentarismus und interparlametarische Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Parlament und den Parlamenten der Mitgliedstaaten

Alle Studierenden schreiben wöchentlich Thesenpapiere zu ausgewählten Forschungsbeiträgen. Zwei Studierende (Auswahl in alphabetischer Reihenfolge) fassen diese in Form eines mündlichen Vortrags zusammen und leiten in die Diskussion ein.

Mündliche Präsentation + Thesenpapier + Schriftliche Arbeit

Pflichtliteratur: Andreas Maurer: Parlamente in der EU, Wien/Stuttgart 2012

Empfohlene Literatur:

Richard Corbett/Francis Jacobs/Michael Shackleton: The European Parliament, 8th edition, John Harper 2011

John O'Brennan/Tapio Raunio (eds): National Parliaments Within the Enlarged European Union: From Victims of Integration to Competitive Actors?, Routledge 2007

Bieling/Lerch (Hrsg.): Theorien der europäischen Integration, Wiesbaden 2012

Pollack/Slominski: Das politische System der EU, UTB 2012

Hix/Hoyland: The political system of the EU, Palgrave 2011

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