LFU:online

Nach Besuch dieser LV kennen Studierende zentrale Debatten um Migration und Männlichkeit, relevante theoretische Konzepte sowie empirische Studienergebnisse zu Männlichkeitskonstruktionen in Migrationskontexten. Studierende können theoretische und empirische Forschung in diesem Feld kritisch einschätzen sowie Forschungslücken benennen und mögliche neue Forschungsprojekte formulieren.

Nicht erst seit den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht 2015/16 stehen männliche Migranten und Geflüchtete im Zentrum öffentlicher Problemdiskurse. Mit Fokus auf erziehungswissenschaftliche Fragestellungen wird in diesem Seminar ein kritischer Blick auf Diskurse über Migration, Flucht und Männlichkeit geworfen und alternative Forschungszugänge zur Konstruktion von Männlichkeit in Migrationskontexten erarbeitet. Im Zentrum stehen dabei intersektionelle Zugänge der kritischen Männlichkeitsforschung, die analysieren, welche Rolle Machtverhältnisse wie Rassismus, Klassenverhältnisse oder Heteronormativität für Konstruktionen von Männlichkeit und Differenz spielen und welche Konsequenzen sich daraus für die Erziehungswissenschaft ergeben.

Lehrendeninputs, Bearbeitung und Diskussion der Pflichtlektüre, Gruppenarbeiten

Seminararbeit

Zu Beginn des Semesters wird ein Reader mit der Pflichtliteratur auf der eLearning-Plattform bereitgestellt.


Dietze, Gabriele (2016) Das ‚Ereignis Köln‘. In: Femina Politica, Nr. 1/2016, S. 93-102.

Nagel, Joane (2003) Race, Ethnicity and Sexuality: Intimate Intersections, Forbidden Frontiers. Oxford: Oxford University Press.

Scheibelhofer, Paul (2017) „Der fremd-gemachte Mann. Konstruktionen von Männlichkeit in der Migrationsgesellschaft“, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaft.

Spindler, Susanne (2006) Corpus Delicti. Männlichkeit, Rassismus und Kriminalisierung im Alltag von jugendlichen Migranten. Münster: Unrast Verlag