LFU:online

Dieser Kurs hilft Studierenden, einige Schlüsselkonzepte der amerikanischen Geschichte zu verstehen, große historiographische Debatten zu begreifen und vor allem eine Vielzahl von Stimmen und Reflexionen über die Jahrhunderte und über etwaige ethnische und Klassengrenzen hinweg kennen zu lernen. Die Studierenden trainieren den Umgang mit Primär- und Sekundärquellen als eine der Kernkompetenzen des Amerikanistik-Studiums. Voraussetzung für diesen Kurs sind das sorgfältige Lesen der Grundtexte sowie das reflektierte Engagement und das Einbringen eigener Diskussionsbeiträge in den Einheiten.

Eine „Stadt auf dem Hügel", ein „Imperium der Freiheit“, das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, eine „Nation der Extreme“, der „Tyrann der freien Welt“, die „letzte Hoffnung“... der stark ideologische Charakter amerikanischer Identität sowie die heftigen und vielschichtigen Reaktionen, die die USA über die Jahrhunderte weltweit hervorgerufen hat, stellen eine ergiebige Forschungsgelegenheit für Kulturhistoriker mit interdisziplinären und internationalen Interessen dar.

In diesem Kurs erforschen wir Amerika als Modell, als Projektion und als Idee – sowohl innerstaatlich als auch aus der Außenperspektive. Der Rahmen erstreckt sich dabei vom puritanischen Auszug in die Wildnis bis hin zur gegenwärtigen, global rückläufigen Hegemonie. Statt den historischen Ereignissen nur chronologisch zu folgen, identifizieren wir die großen Themen amerikanischer Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung und verfolgen ihren Bedeutungswandel im Laufe der Zeit. Hauptquelle für diese Beobachtungen stellt dabei eine Sammlung – hauptsächlich amerikanischer – bahnbrechender Dokumente dar (Romane, Filme und Reiseberichte), welche sich alle mit den Konzepten von Vorhersehung, Freiheit, der Natur des Menschen, Sklaverei, Religion, Macht und Dissens beschäftigen. Vervollständigt werden diese Quellen durch europäische und asiatischer Konzeptualisierungen, Kritik sowie Aneignungen der „ersten modernen Nation.“ Wir erforschen amerikanische Visionen religiöser und politischer Freiheit, Versprechen wirtschaftlicher Chancen und technologischer Fortschritte sowie Schreie der Entrüstung gegen Ungleichheit, Heuchelei und Machtmissbrauch. Gleichzeitig hinterfragen wir, wie andere Gesellschaften und Kulturen das Konzept „Amerika“ verwenden, um ihre eigene Ambivalenz zur Modernität herauszuarbeiten.

Input der Lehrveranstaltungsleiterin, Präsentationen, Gruppendiskussionen

Aktive Mitarbeit, Studierendenreferate, Pflichtlektüre, Kurzessays und Proseminararbeit.

Kursmaterialien und ausgewählte Primär- und Sekundärwerke werden auf OLAT zur Verfügung gestellt.

Lehramtsstudium (344): VO2: Introduction to American Literary Studies
BA (612): positiv absolviertes Pflichtmodul 14
BA Lehramt (457): positiv absolviertes Pflichtmodul 16

Studierenden des BA Lehramt (457) wird die vorherige Absolvierung der VU Introduction to American Cultures dringend empfohlen.

Entspricht im Lehramtsstudium (344): PS2: American Culture.

Aufgrund der substanziell unterschiedlichen Zuteilung von ECTS-AP im Studienplan Lehramtsstudium Englisch und der Curricula BA/MA Anglistik und Amerikanistik ergeben sich für diese Lehrveranstaltung unterschiedliche Anforderungen. Informationen hierzu erhalten Sie bei Beginn der Lehrveranstaltung durch die Lehrveranstaltungsleiterin/den Lehrveranstaltungsleiter.