LFU:online

Lernen ist die konfliktreiche Auseinandersetzung mit dem Neuen bzw. Fremden. Dieser Prozess ist ereignishaft. Ergreifende, berührende, überraschende und enttäuschende Momente kennzeichnen ihn. Die Studierenden wissen um die Zusammenhänge von Emotionen und Lernprozessen und haben Einblick in einschlägige theoretische Ansätze gewonnen: Resonanzpädagogik - Hartmut Rosa (2016), Pädagogische Beziehungen zwischen Anerkennung, Verletzung und Ambivalenz - Annedore Prengel (2013), Diskurse des Lernens - Käte Meyer-Drawe (2012), Antwortregister - Bernhard Waldenfels (2007), Lernen als bildende Erfahrung - Michael Schratz et al. (2012). Die Studierenden erproben Instrumente, um Lernprozesse anzustoßen und zu begleiten, Präsenz und Kontakt zu Fachinhalten aufzubauen und dauerhaftes Versagen bei Schülern und Schülerinnen zu verhindern. In konkreten Praxisbeispielen reflektieren sie Handlungsmöglichkeiten für einen professionellen Umgang mit Emotionen von Lernenden und eigenen Emotionen.

Folgende Fragestellungen werden in der Lehrveranstaltung thematisiert:

§  Welche Bedeutung haben Emotionen im Lernprozess und wie lassen sie sich erkennen?

§  Was kann unter „ergreifenden Momenten“ (im Lernprozess) verstanden werden?

§  Welches Potential haben ergreifende Momente für das Lernen im Unterricht?

§  Wie kann eine Lehrperson mit den Affekten, Gefühlen und Emotionen von Lernenden und den eigenen (z.B. Enttäuschung, Widerstand, Coolness, Angst, Freude, Neugierde) sensibel und professionell umgehen?

§  Resonanz und Response: Wie können Lehrpersonen auf die Ansprüche der Lernenden unter Wahrung einer guten pädagogischen Beziehung respondieren?

§  Präsenz und Kontakt - Voraussetzungen für Lernprozesse: Welche pädagogischen Interventionen und Lehr-Lernarrangements können  Aufmerksamkeit und eine Involvierung der Lernenden in die Lerninhalte bewirken? Was fesselt Lernende? Was begeistert sie?

§  Wie lassen sich Lernerfahrungen fördern bzw. anstoßen?

Inputs zu theoretischen Ansätzen, Analyse konkreter Unterrichtsbeispiele (Vignetten, Anekdoten)und persönlicher Lernerfahrungen; interaktive, dialogische und diskursive Auseinandersetzung mit Inhalten der Veranstaltung

Aktive durchgängige Anwesenheit, Beteiligung an Diskussionen und Gruppenarbeiten, Proseminararbeit