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Die Studierenden gewinnen einen Überblick über die Sprachwandelprozesse der Grammatikalisierung und Lexikalisierung und den zugehörigen linguistischen Theorien.

Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich die internationale Linguistik intensiv mit sprachlichen Wandelprozessen, in deren Verlauf lexikalische Einheiten in mehr oder weniger grammatische übergehen. Diese Wandelprozesse sind deswegen so interessant, weil sie universell nach einem ähnlichen Muster ablaufen und immer unidirektional sind; d.h. eine Entwicklung eines grammatischen Morphems in ein lexikalisches Element scheint ausgeschlossen. Ein bekanntes Beispiel für einen Grammatikalisierungsprozess stellt das deutsche Verb haben dar, das ursprünglich nur possessiv verwendet werden konnte (Klaus hat ein Auto.) und jetzt als Perfektmarker auftritt (Klaus hat das Auto verkauft.) Dem gegenüber stehen Lexikalisierungsprozesse, die ebenfalls nach bestimmten Mustern verlaufen.  In diesem Seminar wollen wir uns einerseits mit den neuesten Erkenntnissen der Grammatikalisierungs- und Lexikalisierungs forschung auseinandersetzen und andererseits die Modelle selbstständig an slawischem Sprachmaterial überprüfen. Das Seminar bietet somit einen Einstieg in einen wichtigen Bereich der aktuellen Forschung.

Wechsel von Diskussion und Beiträgen der Studierenden

Seminararbeit

Szczepaniak, R. 2009. Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. Tübingen, Narr.

Lehmann, Christian. 2002. Thoughts on grammaticalization.

Brinton, L. & Traugott, E. C. 2005. Lexicalization and Language Change. Oxford.

Positiv absolvierte Pflichtmodule 1, 2, 3 und 4

Aufgrund der substanziell unterschiedlichen Zuteilung von ECTS-AP im Curriculum/Studienplan (Lehramtsstudium/Fachstudium) ergeben sich für diese Lehrveranstaltung unterschiedliche Anforderungen. Informationen hierzu erhalten Sie bei Beginn der Lehrveranstaltung durch die Lehrveranstaltungsleiterin/den Lehrveranstaltungsleiter.