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Vertiefte Kenntnis der Konzepte Intertextualität und Weltliteratur sowie ihrer Relevanz für die Analyse von Texten und für die aktuelle Literaturwissenschaft.

„Bachtin gehört zu den ersten, die die statische Zerlegung der Texte durch ein Modell ersetzen, in dem die literarische Struktur nicht ist, sondern sich erst aus der Beziehung zu einer anderen Struktur herstellt.“ Das Konzept der Intertextualität bricht für Julia Kristeva die Einheit des Textes zugunsten der Relation als bedeutungsstiftend auf und markiert damit 1967 eine grundlegende Unterscheidung zwischen Strukturalismus und Poststrukturalismus. „Weltliteratur“, von Goethe zu Beginn des 19. Jahrhunderts geprägt, hat seit etwa zehn Jahren als „world literature“ in verschiedenen Debatten um die Internationalität (der Literatur) der Literaturwissenschaft Hochkonjunktur. Diese Vorlesung erkundet den Status und die Produktivität der beiden Beziehungen Text—Text und Text—Welt in literaturwissenschaftlichen und literarischen Texten.

Vortrag der Lehrenden; Diskussion

Klausur

Julia Kristeva: „Bachtin, das Wort, der Dialog und der Roman“, übers. v. Michel Korinman u. Heiner Stück. In: Jens Ihwe (Hg.) Literaturwissenschaft und Linguistik. Ergebnisse und Perspektiven. Frankfurt/Main: Athenäum, 1972. 345-375.

Anne Bohnenkamp: „Rezeption der Rezeption. Goethes Entwurf einer Weltliteratur im Kontext seiner Zeitschrift ‚Über Kunst und Alterthum’“. In: Anke Bosse u. Bernhard Beutler (Hgg.) Spuren, Signaturen, Spiegelungen. Zur Goethe-Rezeption in Europa. Köln: Böhlau, 2000. 187-205.

David Damrosch: What is World Literature? Princeton: Princeton UP, 2003.

Haun Saussy: “Interplanetary Literature”. Comparative Literature 63/4 (2011): 438-447.