641218 Literatur, Denken, Kunst II: 'Welttheater'. Eine postdramatische, transkulturelle und institutionskritische Annäherung

Wintersemester 2017/2018 | Stand: 05.12.2017 LV auf Merkliste setzen
641218
Literatur, Denken, Kunst II: 'Welttheater'. Eine postdramatische, transkulturelle und institutionskritische Annäherung
VU 2
5
14tg.
jährlich
Deutsch

Was ist 'Welttheater'? Worum geht es überhaupt? Aktuelle Migrationsbewegungen und das Überschreiten nationaler sowie kontinentaler Grenzen, die von Menschen verursachten Katastrophen und Kriege und schließlich die Ein- und Ausschlussmechanismen im Zeitalter der Globalisierung im 21. Jahrhundert werden von engagierten Künstler_innen aufgegriffen, thematisiert und hinterfragt. Besonders wichtig ist die Schaffung unterschiedlicher Schauplätze, auf denen direkt oder indirekt ins Alltagsleben eingegriffen wird. Außerdem entstehen auf diesen Schauplätzen institutionskritische Werke oder Kunstereignisse, die vielfältige soziokulturelle sowie sprachliche  Elemente weltweit miteinander verbinden.

Aus postdramatischer, transkultureller und institutionskritischer Perspektive werden sich Studierende im Rahmen dieser Lehrveranstaltung  mit Produktions- und Rezeptionsverhältnissen des 'Welttheaters' vertraut machen. Den Betrachtungsgegenstand bilden ausgewählte Auszüge aus literarischen Werken (Theatertexten) und künstlerischen Ereignissen, die als Zeugnisse und Faktoren von Interaktion internationaler Reichweite fungieren. Besonderes Gewicht wird dabei im Sinne des Literaturhistorikers Karl Otto Conrady der Rolle von Zeugnissen und Faktoren solcher literarischen bzw. künstlerischen Produkte beigemessen, die von historischen und/oder aktuellen gesellschaftlichen Prozessen bedingt werden und die umgekehrt auf diese Prozesse so einwirken, dass sie für (einen Wandel von) Wahrnehmung, Denken und Handeln wesentlich werden.

Auseinandersetzung mit Werken und Schauplätzen des Welttheaters. Zur Auswahl:

- Krieg und Katastrophe: Wole Soyinkas „Opera Wonyosi“ (1977) und Elfriede Jelineks „Doch nichts ist ungeheurer als die Natur“ (2011, 2012, 2015) ;

- Grenzen und Migration: Kevin Rittbergers „Kassandra oder die Welt als Ende der Vorstellung“ (2010) und Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ (2013); 

- Kunst und Wahrnehmung: Christoph Schlingensiefs Operndorf Afrika (2009).

 

Kombination von Präsentationen (des LV-Leiters und der Studierenden), gemeinsamer Lektüre, Diskussionsrunden und Teamarbeiten.

Mündlich und schriftlich. Regelmäßige und aktive Teilnahme. Impulsreferate, Zusammenstellung und Übernahme des Portfolios.

  1. Birus, Hendrik: Goethes Idee der Weltliteratur. Eine historische Vergegenwärtigung, in: Schmeling, Manfred: Weltliteratur heute. Konzepte und Perspektiven (Saarbrücker Beiträge zur Vergleichenden Literatur- u. Kulturwissenschaft, Bd. 1) Würzburg: Königshausen & Neumann 1995, S. 5-28
  2. Welsch, Wolfgang: „Was ist eigentlich Transkulturalität?“ , in: Kimmich, Dorothee/Schahadat, Schamma (Hg.)Kulturen in Bewegung Beiträge zur Theorie und Praxis der Transkulturalität, Bielefeld: transcipt Verlag, 2012, S. 25-40
  3. Heeg,  Günther, „Das transkulturelle Theater. Grenzüberschreitungen der Theaterwissenschaft in Zeiten der Globalisierung“, in: Baumbach, Gerda/Darian, Veronika/Heeg, Günther/Primavesi, Patrick/Rekatzky, Ingo (Hg.): Momentaufnahme Theaterwissenschaft: Leipziger Vorlesungen, Berlin: 2014, S. 150-163
  4. Fraser, Andrea:  „From the Critique of Institutions to an Institution of Critique“, in: Artforum, XLIV, No.1, September 2005, S. 278-283
12.10.2017
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Do 12.10.2017
13.45 - 17.00 40123 40123 Barrierefrei
Do 09.11.2017
13.45 - 17.00 40123 40123 Barrierefrei
Do 23.11.2017
13.45 - 17.00 40123 40123 Barrierefrei
Do 07.12.2017
13.45 - 17.00 40123 40123 Barrierefrei
Do 11.01.2018
13.45 - 17.00 40123 40123 Barrierefrei
Do 25.01.2018
13.45 - 17.00 40123 40123 Barrierefrei