608258 Neuere deutsche Literatur: NS-Verbrechen und -Täterschaft als Herausforderung für die Literatur in Österreich

Sommersemester 2018 | Stand: 21.11.2018 LV auf Merkliste setzen
608258
Neuere deutsche Literatur: NS-Verbrechen und -Täterschaft als Herausforderung für die Literatur in Österreich
SE 2
5
Block
semestral
Deutsch

Fähigkeit zur Aufarbeitung und kritschen Reflexion des Forschungsstands bezogen auf ein ausgewähltes Thema; Kompetenz in der Anwendung dieses Wissens auf eine konkrete literaturwissenschaftliche Fragestellung; Versiertheit in der Analyse von Texten und Äußerungen unter verschiedenen literaturwissenschaftlichen Perspektiven; Fähigkeit zur Abfassung einer schlüssigen, wissenschaftlichen Normen entsprechenden Darstellung der erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Seminararbeit.

Das Seminar will die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und der Täterschaft in der österreichischen Literatur in seiner historischen Entwicklung nachzeichnen. Dabei werden wir die zentralen Debatten und Fragestellungen zum Thema (ausgehend von Adornos Diktum vom Schreiben nach Auschwitz, Arendts Banalität des Bösens, Mitscherlichs Unfähigkeit zu trauern, dem Historikerstreit, Goldhagens Hitlers willige Vollstrecker, Erinnerungs- und Gedächtnistheorien) kennen lernen und deren Bezug zur Literatur diskutieren sowie Spezifika der österreichischen Situation beleuchten.

Bei den Textanalysen und -besprechungen beginnen wir mit frühen Warnungen aus der Zwischenkriegszeit und mit Werken aus dem Exil. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Aufarbeitung des NS-Terrors von 1945 bis heute. Dabei sollen nicht zuletzt die neuen literarischen Muster und Erzählformen der Spurensuche untersucht werden, die nunmehr mit dem Ende der Zeitzeugenschaft aufkommen.

Einführung durch den Lehrenden, Impulsreferate, Diskussionen im Plenum, Gruppenarbeit

Impulsreferate, Textkenntnis, Mitarbeit, wissenschaftliche Seminararbeit

Im ersten Block wird die zu lesende Literatur im Detail festgelegt und besprochen.

Vorgeschlagene Primärliteratur (auch in Textauszügen):

Joseph Roth: Das Spinnennetz (1923)

Stefan Zweig: Schachnovelle (1942)

Ilse Aichinger: Die größere Hoffnung (1948)

Hans Lebert: Die Wolfshaut (1960)

Gerhard Fritsch: Fasching (1967)

Elisabeth Reichart: Februarschatten (1984)

Thomas Bernhard: Heldenplatz (1988)

Erich Hackl: Abschied von Sidonie (1989)

Robert Schindel: Gebürtig (1992) 

Elfriede Jelinek: Die Kinder der Toten (1995)

Christoph Ransmayr: Morbus Kitahara (1995)

Vladimir Vertlib: Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur (2001)

Arno Geiger: Es geht uns gut (2005)

Maja Haderlap: Engel des Vergessens (2011)

Ludwig Laher: Bitter (2014)

Sekundärliteratur als Referenz:

Ulrich Herbert: Das Dritte Reich. München 2016.

Meike Herrmann: Vergangenwart. Erzählen vom Nationalsozialismus in der deutschen Literatur seit den neunziger Jahren. Würzburg 2010.

Jochen Vogt: Erinnerung, Schuld und Neubeginn. Deutsche Literatur im Schatten von Weltkrieg und Holocaust. Bern 2014.

Torben Fischer, Philipp Hammermeister und Sven Kramer (Hg.): Der Nationalsozialismus und die Shoah in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Amsterdam 2014 (=Amsterdamer Beiträge zur Neueren Germanistik 84).

positiv absolvierte Pflichtmodule 10, 13

keine

24.03.2018
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Sa 24.03.2018
08.30 - 12.00 40832 SR 40832 SR Barrierefrei
Mo 25.06.2018
17.15 - 20.30 40935 SR 40935 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Di 26.06.2018
17.15 - 20.30 40832 SR 40832 SR Barrierefrei
Mi 27.06.2018
17.15 - 20.30 40901 SR 40901 SR Barrierefrei
Do 28.06.2018
17.15 - 20.30 40935 SR 40935 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Fr 29.06.2018
12.00 - 15.15 40832 SR 40832 SR Barrierefrei
Sa 30.06.2018
08.30 - 12.00 40935 SR 40935 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte