LFU:online

Kenntnis von Prozessen der Literaturvermittlung in Theorie und Praxis.
Anhand von verschiedenen Manuskripten soll ein Problembewusstsein dafür entwickelt werden, wie verschiedenartig Schreibprozesse sein können. Damit werden Fragen nach den Produktionsbedingungen und -prozessen und der Autorschaft ebenso berührt wie die Arbeitsfelder eines Literaturarchivs und die Methoden der Editionswissenschaft - wie stelle ich Texte dar, die nicht als schöne, leserliche Abschrift ohne Korrekturen vorliegen, sondern die zahlreiche Überarbeitungsspuren tragen (etwa weil die Abschrift verloren gegangen ist)? Abschließend soll an Beispielen aus der Verlagsgeschichte gezeigt werden, wie weit die Abweichungen zwischen einem ursprünglichen Manuskript und einem Druck gehen konnten und warum schon gedruckt vorliegende Texte neu herausgegeben werden.

Arbeit an Manuskripten: Entzifferung ("Transkription") - Versuche, den Schreibablauf nachzuverfolgen ("Textgenese") - Entscheidung für eine bestimmte Lesung dieses Textes ("Textherstellung") - Darstellungsmöglichkeiten von Be- oder Überarbeitungsspuren ("Textkritik") - Diskussion des Begriffs "AutorInnenwille" - Einblick in Verlagskorrespondenzen: wie Ausrichtung, Mode, Politik einwirken.

Arbeit mit Manuskripten in Arbeitsgruppen, theoretische Abschnitte, bei Einigung gemeinsam Herausgabe eines "kniffligen" Manuskripts samt Erläuterungen.

Anwesenheit und Mitarbeit; Hausübungen (kann auch die Lektüre von kurzen Aufsätzen beinhalten); kurze Abschlussarbeit von ca. 5-10 S.

Wird von Sitzung zu Sitzung angegeben (kurze Aufsätze zum jeweiligen Thema als Vorbereitung oder Nachbereitung).

Positive Beurteilung der Pflichtmodule 7, 18 und 23.

Für LA UF Deutsch, 2. Abschnitt, "Freie Wahlfächer"