LFU:online

Studierende kennen die Bedeutung der Zensur für das Franco-Regime sowie dessen Funktionsweisen. Sie wissen über das Spannungsfeld von Zensur und Literatur Bescheid und kennen wesentliche Umgehungsstrategien von Zensur. Sie können dieses Wissen auf die Analyse literarischer Texte aus der Zeit des Franquismo anwenden.

Die rigorose Zensur jeglichen Textes (von der Ansichtskarte, über den Zeitungsartikel, zum literarischen Text und Film) ist wesentlicher Bestandteil des Franquismo, wird doch dadurch gewährleistet, dass politische und religiöse Maximen eingehalten und der moralische Anstand nicht verletzt wird. Autor_innen, die in Spanien bleiben, schreiben - wie Miguel Delibes einmal sagte - "mit der Schere im Kopf" (auto-censura) und entwickeln zahlreiche Strategien der Zensurumgehung. Hans-Jörg Neuschäfer betont, dass Zensur nicht nur einschränkend, sondern auch kreativitätsfördernd wirkte.

In der Lehrveranstaltung sollen wichtige Mechanismen der Zensurumgehung (z.B. naiver Blick, Verschiebung der Handlung in Zeit und/oder Raum, Verdichtung, Symbolbildung) kennengelernt und auf die Lektüre ausgewählter literarischer Texte angewendet werden.

Neben der Wissensvermittlung durch die Seminarleiterin liegt der Fokus auf der Vermittlung der Seminarinhalte durch die Studierenden in Form von Präsentationen oder Konzipierungen von Seminarsitzungen sowie durch die Beteiligung an den Seminardiskussionen.

Anwesenheit, Präsentation/Konzeption einer Seminareinheit, Partizipation an Diskussionen, Lektüren, Seminararbeit

Eine entsprechende Literaturliste wird rechtzeitig vor Seminarbeginn auf OLAT zur Verfügung gestellt.

Die Lehrveranstaltung findet auf Spanisch statt.