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Die Studierenden sind vertraut mit der Entwicklung der Gattung des Romans in Russland; sie haben darüber hinaus Einblick in die verschiedenen Epochen der russischen Geschichte und in die russische Kultur.

Die Vorlesung wird neben einer theoretischen Reflexion der Gattung des Romans – vor allem im Unterschied zum Epos – einen Überblick über die Entwicklung und die wichtigsten Spielarten des Genres in Russland bieten und dergestalt auch in die Kulturgeschichte des Landes einführen. 

Anhand von ausgewählten Beispielen sollen spezifische Gattungstypen und Erzähltechniken wie etwa der karnevalistische Text, der polyphone Roman und die Skazerzählung, aber auch kulturgeschichtlich relevante Themen wie die Russische Seele (Fedor Dostoevskij Der Idiot), Terrorismus und Revolution (Andrej Belyj Peterburg), Trunksucht (Venedikt Erofeev Moskau–Petuški) und Sozialistischer Realismus (Nikolaj Ostrovskij Wie der Stahl gehärtet wurde) zur Sprache kommen. Der Bogen spannt sich von den Anfängen des russischen Romans im frühen 19. Jahrhundert bis hin zu seinen postmodernen Ausläufern im späten 20. Jahrhundert und den neuen realistischen Romanen der Gegenwart. Schliesslich wird der Blick nicht nur auf die kanonisierte, ‘hohe’ Literatur, sondern auch auf die populären Varianten des Genres, im einzelnen auf den seit 1991 äusserst beliebten und produktiven Krimi fallen.

Vorlesung, wobei eine begleitende Lektüre der TeilnehmerInnen Vorausgesetzt wird

Schriftliche Klausur

Zelinsky, Bodo: Der russische Roman. Köln 2007

Bachtin, Michail Michajlovič: Untersuchungen zur Poetik und Theorie des Romans. Berlin 1986.

Gillespie, David C.: The Twentieth-Century Russian Novel. Oxford 1996

Lukács, Georg: Die Theorie des Romans. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik. Berlin 1920.

Aufgrund der substanziell unterschiedlichen Zuteilung von ECTS-AP im Curriculum/Studienplan (Lehramtsstudium/Fachstudium) ergeben sich für diese Lehrveranstaltung unterschiedliche Anforderungen. Informationen hierzu erhalten Sie bei Beginn der Lehrveranstaltung durch die Lehrveranstaltungsleiterin/den Lehrveranstaltungsleiter.