641222 Literatur und Intermedialität I: Von Brechts epischem Gestus zu dokumentarischem und intermedialem Theaterinstrumentarium
Sommersemester 2018 | Stand: 12.04.2018 | LV auf Merkliste setzenAuf der Grundlage der Erkenntnis, dass die Sprache gestisch sei, bestimmte zwischenmenschliche Haltungen anzeige und als sozialer Gestus auf gesellschaftliche Zustände Schlüsse zulasse, haben Bertolt Brecht und Erwin Piscator im 20. Jahrhundert einen reflexionsorientierten und intermedialen Kommunikationsansatz konzipiert, der hierbei eine gleichwertige Beteiligung sowohl von literarischen als auch von nonverbalen Elementen im Theater voraussetzt. Folgerichtig hat das dokumentarische und intermediale Instrumentarium seit den Theaterarbeiten von Brecht und Piscator bis zu Christoph Schlingensiefs Theateransatz im 21. Jahrhundert zu einer immer wachsenden gesellschaftlichen und politischen Brisanz von Theater in der Mediengesellschaft entscheidend beigetragen.
Verstanden als Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen Medien findet das intermediale Theater in einem Zwischenraum in Form einer Theatersituation statt: Dort werden aktuelle Kommunikationsmittel und -kanäle sowie deren soziale und politische Funktionen in der Mediengesellschaft als Informationsvehikel und Bestandteile des theatralen Geschehens mit einbezogen.
Diese Lehrveranstaltung ist eine Einführung in die Inszenierungsanalyse und die Wirkungsästhetik der epischen, dokumentarischen und intermedialen Erscheinungsform von Theater in der Mediengesellschaft.
Im Vordergrund der vergleichenden Betrachtung steht die Frage nach Potenzialität und Wirksamkeit in Hinblick auf den gestischen Charakter der Sprache in einer intermedialen Theatersituation mitsamt ihren sozialkritischen bzw. politischen Möglichkeiten sowie irritierenden Grenzüberschreitungen.
Entsprechende Auseinandersetzung mit Auszügen aus:
- Bertolt Brechts Theorie vom Gestus und gesellschaftlichem Gestus einer Kommunikationssituation im Theater
- Erwin Piscators Inszenierung von Ernst Tollers Stück Hoppla wir leben! (1927)
- Christoph Schlingensiefs Aktion 18, „tötet Politik!“ (2002)
Kombination von Präsentationen (des LV-Leiters und der Studierenden), gemeinsamer Lektüre, Diskussionsrunden und Teamarbeiten.
Mündlich und schriftlich. Regelmäßige und aktive Teilnahme. Impulsreferate, Zusammenstellung und Übernahme des Portfolios.
1. Brötz, Dunja / Eder-Jordan, Beate, Fritz, Martin (Hg.): Intermedialität in der Komparatistik. Eine Bestandsaufnahme. 1. Auflage, Innsbruck: innsbruck university press 2013. (In Auszügen)
2. Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. 4. Auflage, Berlin: Erich Schmidt 2008. (In Auszügen)
3. Siegel, Eva-Maria: Bertolt Brecht. Marburg: Tectum 2016. (In Auszügen)
4. Willett, John: Die Eröffnung des politischen Zeitalters auf dem Theater. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1982. (In Auszügen)
5. Turk, Horst / Valentin, Jean-Marie (Hg.) Aspekte des politischen Theaters und Dramas von Calderón bis Georg Seidel: deutsch-französische Perspektiven. Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reih A, Band 40, Bern: Peter Lang 1996. (In Auszügen)
6. Janke, Pia / Kovacs, Teresa (Hg.): Der Gesamtkünstler. Christoph Schlingensief. Wien: Praesens 2011. (In Auszügen)
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Di 13.03.2018
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 10.04.2018
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 24.04.2018
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 15.05.2018
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 12.06.2018
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 26.06.2018
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei |