645614 Regionalkultur: Alpenstädte. Zur Spezifik alpiner Urbanität

Sommersemester 2018 | Stand: 14.01.2019 LV auf Merkliste setzen
645614
Regionalkultur: Alpenstädte. Zur Spezifik alpiner Urbanität
PS 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Die Studierenden lernen kulturanalytische Konzepte von „Alpen“ und „Städten“ kennen und erarbeiten ein Instrumentarium zur Analyse von „Alpenstädten“.

Die Studierenden erproben multiperspektivische empirische Methoden und Forschungsfragen an einem konkreten Beispiel einer „Alpenstadt“.

Die Studierenden gewinnen Einblick in die Arbeit einer empirisch arbeitenden Europäischen Ethnologie/Kulturwissenschaft, die sich für gesellschaftsrelevante Gegenwartsthemen interessiert, ohne dabei die historische Dimension der Lebenswelt zu vernachlässigen.

Alpenstädte formulieren eine Behauptung einer besonderen Prägung durch ihre alpine Lage. „Alpenstadt“ ist nämlich nicht einfach eine Stadt in den Alpen – eine „Alpenstadt“ ist eine Stadt, die sich selber als „alpin“ versteht und sich gegen aussen und gegen innen in der Wahrnehmung ihrer Bewohner*innen auch so positioniert. "Alpenstadt" ist also eine Deutung und Erzählung, die über die Hervorhebung von Lage, Geschichte und Position ein spezifisches Element von Urbanität formuliert. Damit kommen verschiedene Akteure und ihre Interessen in den Blick. „Alpenstadt“ kann dabei als strategisches „Label“ für eine Stadt verstanden werden, ist aber stets auch mehr als einfach ein Marketinginstrument. Eine „Alpenstadt“ wird von ihren Bewohner*innen gemacht, gelebt, (re-)konstruiert und stets neu ausgehandelt. Dabei spielen internationale Abkommen (etwa die Alpenschutzkonvention) und Logiken der Städtekonkurrenz und des Stadtmarketings eine Rolle.

Im Seminar werden in einem ersten Schritt grundlegende Texte zu einem kulturwissenschaftlichen Verständnis von Konzepten der „Stadt“ und der „Alpen“ gelesen, bevor am konkreten Beispiel von Innsbruck nach der „kulturellen Textur“ alpiner Städte gefragt wird. Im Zentrum stehen also mikroperspektivisch jene konkreten sozialen und kulturellen Dynamiken und Situationen, die ein Konzept wie das der „Alpenstadt" überhaupt erst entwickeln und es dann in einem Aushandlungsprozess lokal mit Bedeutung füllen. Als These wird davon ausgegangen, dass dabei einerseits touristische Interesse des Städtemarketings wichtig sind, dass aber offene Konzepte wie das der „Alpenstadt“ auch einen Möglichkeitsraum und eine Ressource bieten, in den vielfältige Interessen eingeschrieben werden konnten und können. Entsprechend erweist sich die „Alpenstadt“ auch als eine für die Bewohner*innen offene Metapher für die Gestaltung „ihrer“ Stadt. Es ist entsprechend gerade eine Disziplin vom Menschen ausgehende Disziplin wie die Europäische Ethnologie, die Aushandlungen, Strategien und Bedürfnisse der StadtbewohnerInnen erforschen kann, indem sie sich bewusst für das Alltagsleben interessiert. Mit dem im Seminar erprobten Fokus auf  eine spezifische „Alpenstadt“ jenseits typologisierender Zuordnungen kann den deutungsoffenen Aushandlungsprozessen und den kreativen Alltagspraxen der Aneignung nachgegangen werden.

Lehrveranstaltungsbegleitend: Vorbereitung der Lektüre, aktive Teilnahme an den Diskussionen, Präsentation einer thematischen Vertiefung (Referat).

Verfassen einer schriftlichen Proseminar-Arbeit (22'000-26'000 Zeichen).

Brandstätter, Klaus: Die Alpenstadt - Annäherung an einen Begriff, in: Tiroler Heimat 67 (2003), S. 261-287.
Messerli, Paul: Sind die Alpenstädte besondere Städte?, in: Perlik, Manfred, Bätzing, Werner (Hg.), L'avenir des villes des Alpes en Europe - Die Zukunft der Alpenstädte in Europa, Bern 1999, S. 65-76.
Schmidt-Lauber, Brigitta, Wolfmayr, Georg: Doing City. Andere Urbanität und die Aushandlung von Stadt in alltäglichen Praktiken, in: Zeitschrift für Volkskunde 112/2 (2016), S. 187-208.
Tschofen, Bernhard: Die Entstehung der Alpen. Zur Tektonik des ethnographischen Beitrags, in: Brednich, Rolf W., u. a. (Hg.), Natur – Kultur. Volkskundliche Perspektiven auf Mensch und Umwelt, Münster 2001, S. 167-176.

07.03.2018
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 07.03.2018
12.00 - 13.30 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 14.03.2018
12.00 - 13.30 52U109 SR 52U109 SR Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte
Mi 21.03.2018
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Mi 11.04.2018
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Mi 18.04.2018
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Mi 25.04.2018
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Mi 02.05.2018
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Mi 09.05.2018
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Mi 23.05.2018
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