LFU:online

In dieser Lehrveranstaltung werden theoretische und praktische Grundkenntnisse erworben, mit denen zentrale Problemfelder aus Politik und Gesellschaft in größeren Zusammenhängen analysiert und die gewonnenen Erkenntnisse darüber später im Rahmen einer beruflichen Unterrichtstätigkeit weitervermittelt werden können.

Ernst Hanisch, emeritierter Historiker der Universität Salzburg, stellte 1989 im Zuge einer Studie über die katholische Kirche im Widerstand gegen den Nationalsozialismus fest, dass sich die österreichische Katholische Kirche und die österreichische Zweite Republik nach 1945 darin einig waren, dass sie beide Opfer der NS-Diktatur gewesen waren. Daher sei sowohl seitens der Republik als auch seitens der Katholischen Kirche bis zum Ende 20. Jahrhunderts wenig für die Aufarbeitung der eigenen Rolle in den Jahren 1938/45 unternommen worden.

In diesem Seminar untersuchen wir die Rolle der christlichen Kirchen während der NS-Diktatur in Deutschland und in Österreich. Waren sie ein Hort des Widerstandes gegen die totalitäre Ideologie? Waren sie Bündnispartnerinnen auf dem Weg zur Macht, in der Machterhaltung und in der Machtausübung? Welche Handlungsoptionen eröffneten sich für die einzelnen Gläubigen, aber auch die Funktionär/inn/e/n der christlichen Kirchen in ihrem Tun gegen und mit dem NS-Staat? Wie waren die biographischen und die gesellschaftlichen Diskurse über dieses Tun nach 1945 strukturiert? Diese und weitere Fragen, welche wir anhand von einschlägiger Forschungsliteratur zu Seminarbeginn erarbeiten werden, sind die Leitfragen der Lehrveranstaltung.

Vortrag, Diskussion

Vortrag und schriftliche Seminararbeit

Wird im Laufe der LV bekanntgegeben.

Anmeldetermin ab 1.2.2019