641216 Literarische Dispositive: Der Künstlerroman - Der Maler und die Malerei in der Literatur.

Sommersemester 2019 | Stand: 05.01.2019 LV auf Merkliste setzen
641216
Literarische Dispositive: Der Künstlerroman - Der Maler und die Malerei in der Literatur.
VU 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Die Untersuchung der Relationen und Wechselwirkungen zwischen den Medien „Literatur“ und „Malerei“ zählt zu den ältesten Teilbereichen der komparatistischen Intermedialitätsforschung. Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung stehen literarische Texte, in denen entweder Gemälde und Werke der bildenden Kunst thematisiert werden oder Maler und bildende Künstler als Protagonisten auftreten. Anhand dieser Werke sollen die Studierenden einen Einblick in das intermediale Teilgebiet „Literatur und bildende Kunst“ gewinnen und verschiedene theoretische Positionen und Begriffe der Intermedialitätsforschung praktisch erproben lernen.

Schon in der Antike stellte der griechische Dichter Simonides von Keos (557/556 v. Chr. – 468/467 v. Chr.) fest, dass Malerei stumme Dichtung und Dichtung sprechende Malerei sei. Bilder und sprachliche Texte haben sich also schon immer gegenseitig beeinflusst und ergänzt. Und auch der Kunsthistoriker Hans Holländer plädierte 1995 (vgl. bibliograph. Angaben) dafür, die Beziehung zwischen Bild- und Wort-Texten als einander ergänzendes, und damit komplementäres Verhältnis aufzufassen. Im Rahmen dieser Übung werden die Studierenden eine Reihe von literarischen Werken kennen lernen, in denen die „Schwesterkunst“ Malerei und die Person des Malers auf verschiedenste Weise thematisiert werden. Der Bogen spannt sich dabei von Künstlerromanen und -erzählungen wie Ludwig Tiecks „Franz Sternbalds Wanderungen“ (1798), Hermann Hesses „Klingsors letzter Sommer“ (1920) oder Hanns-Josef Ortheils „Im Licht der Lagune“ (1999) über Werke, die bestimmte Epochen der Malerei thematisieren, wie Émile Zolas „Das Werk“ (L'Œuvre, 1886) bis hin zu literarischen Texten, in denen Gemälde ein spezifisches Eigenleben (im Sinne des lebenden Bildes) entwickeln wie etwa in Honoré de Balzacs „Das unbekannte Meisterwerk“ (Le chef-d’oeuvre inconnu, 1831), Nikolaj Gogols „Das Portrait“ (Portret, 1835) oder Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ (The Picture of Dorian Gray, 1890).

Die Grundlagen des intermedialen Forschungsgebiets „Literatur und bildende Kunst“ werden den Studierenden von der LV-Leiterin in Vorträgen vorgestellt. Die Tragfähigkeit des theoretischen Ansatzes wird im zweiten Teil der LV von den Studierenden in Lerngruppen an konkreten literarischen Werken praktisch erprobt, in Präsentationen vorgestellt und im Plenum diskutiert.

Um die LV positiv abzuschließen, müssen während des Semesters im Rahmen von Lerngruppen Impulsreferate gehalten und am Ende des Semesters eine schriftliche Kurzarbeit (Umfang ca. 4,5 Seiten) abgegeben werden. Auch die Mitarbeit in den Diskussionen wird in die Benotung einbezogen.

1.    Holländer, Hans: Literatur, Malerei und Graphik. Wechselwirkungen, Funktionen und Konkurrenzen. In: Zima, Peter V. (Hg.): Literatur Intermedial. Musik – Malerei – Photographie – Film. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995, S. 129-170.

2.    Schmitz-Emans, Monika: Die Intertextualität der Bilder als Gegenstand der Literaturwissenschaft. In Foltinek, Herbert / Leitgeb Christoph (Hg.): Literaturwissenschaft: intermedial – interdisziplinär. Wien: Verl. d. österr. Akademie der Wissenschaften 2002, S. 193-230.

3.    Weisstein, Ulrich: Einleitung. Literatur und bildende Kunst. Geschichte, Systematik, Methoden. In: Ders. (Hg.): Literatur und bildende Kunst. Ein Handbuch zur Theorie und Praxis eines komparatistischen Grenzgebiets. Berlin: Erich Schmidt 1992, S. 11-31.

4.    Wolf, Werner: Das Problem der Narrativität in Literatur, bildender Kunst und Musik: Ein Beitrag zu einer intermedialen Erzähltheorie. In: Nünning, Vera und Nünning Ansgar (Hg.): Erzähltheorie transgenerisch, intermedial, interdisziplinär. Trier: WVT, Wiss. Verlag Trier 2002, S. 23-105.

5.    Wolf, Werner: Intermedialität: ein weites Feld und eine Herausforderung für die Literaturwissenschaft. In: Foltinek, Herbert und Leitgeb, Christoph (Hg.): Literaturwissenschaft. intermedial – interdisziplinär, Wien: Verl. d. österr. Akademie d. Wissenschaften 2002, S. 163-193.

06.03.2019
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 06.03.2019
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Mi 13.03.2019
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Mi 20.03.2019
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Mi 27.03.2019
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Mi 03.04.2019
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Mi 10.04.2019
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Mi 08.05.2019
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Mi 15.05.2019
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Mi 22.05.2019
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Mi 29.05.2019
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Mi 12.06.2019
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Mi 26.06.2019
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