LFU:online

Methodisch reflektierter Umgang mit literarischen Texten und Erarbeiten eines begründeten Textverständnisses, Überdenken von Schablonen und Lesegewohnheiten

"Was Dichtung zu geben hat, gab meine Dichtung der kritischen Kunst. Fortan ist zu sagen: Dichtung zerfällt in Epik, Lyrik, Dramatik und Kritik." Mit dieser apodiktischen Ansage postulierte der deutsche Literatur- und Theaterkritiker Alfred Kerr (1867-1948) um 1900 einen Anspruch an seine Tätigkeit, der das Schreiben über Literatur selbst in den Rang einer literarischen Gattung erhoben sehen wollte. Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit der Frage, wie Kerr diesen Anspruch auf Literarizität konkret zu realisieren und zu begründen versuchte, auf welche literarischen und literaturkritischen Traditionen er dabei rekurrieren konnte und in welchem Umfeld aus koalierenden und konkurrierenden Konzepten von Literaturkritik sein Schreiben verorten ist. Dazu werden wir uns nicht nur mit ausgewählten Texten von Alfred Kerr, sondern auch mit solchen seiner Zeitgenossen von Hugo von Hofmannsthal bis Kurt Tucholsky beschäftigen, die in einem Grenzbereich von Literatur und Journalismus angesiedelt sind.

Textlektüre
Impulsreferate
Diskussionen im Plenum

Mitarbeit und Referat
Schriftliche Arbeit (ca. 12-15 Seiten)

Wird in der ersten Stunde bekannt gegeben.