611142 VU Les littératures francophones: Lachen oder nicht lachen? - das ist hier die Frage. Die Commedia dell'arte und ihre Rezeption bei Molière und Goldoni

Wintersemester 2019/2020 | Stand: 15.01.2020 LV auf Merkliste setzen
611142
VU Les littératures francophones: Lachen oder nicht lachen? - das ist hier die Frage. Die Commedia dell'arte und ihre Rezeption bei Molière und Goldoni
VU 2
5
Block
jährlich
Deutsch

Die Studierenden vertiefen anhand der Lektüren rund um die Commedia dell’arte-Tradition ihr Verständnis von historisch-kulturellen Zusammenhängen und ihren epistemologischen Implikationen von der Renaissance bis zur Aufklärung als exemplarischen Ausschnitt einer europäischen Theatergeschichte. Theoretisch gewinnen sie einen Einblick in die Gattungsgeschichte der Komödie und in Theorien zur Komik. Methodisch erweitern sie ihre analytischen Kompetenzen im Bereich der dramatischen Text- sowie Inszenierungsanalyse. Praktisch bekommen sie einen Einblick in Regiearbeit und Inszenierungstechniken durch einen Besuch der Komödie Der Menschenfeind am Landestheater Innsbruck.

Im Mittelpunkt steht die vergleichende Auseinandersetzung mit der für die europäische Theatergeschichte einflussreichen Commedia dell'arte-Tradition und ihrer Rezeption in Italien und Frankreich von der Renaissance bis zur Aufklärung. Beginnend mit den Masken, Lazzi sowie dem performativen Spiel in der Commedia dell'arte, fragen wir mit Blick auf den homme de théâtre Molière u.a. danach, inwieweit dieser seine komödiantischen Figuren wie etwa den wiederkehrenden Sganarelle als auch Personenkonstellationen an den italienischen, stereotypen Figurenschemata ausrichtet und im Kontext der französischen Klassik als Charaktere weiterentwickelt. Le Misanthrope ou l’Atrabilaire amoureux, Dom Juan ou le Festin de pierre, Tartuffe ou L’Imposteur und Sganarelle ou le Cocu imaginaire bilden dafür eine Diskussionsgrundlage. Weiters beschäftigen wir uns mit der schon in der Commedia dell'arte angelegten Todeskomik in der Renaissancekomödie La Calandria von Bernaro Dovizi da Bibbienae wie auch u.a. in Molières Le malade imaginaire. Zum Ende werden wir mit Il servitore di due padroni untersuchen, inwieweit Goldoni sich wiederum an die Commedia dell'arte-Tradition als auch an die Molièrschen Figuren anlehnt.

Das Modul wird theoretisch fundiert mit Betrachtungen zur Gattungeschichte der Komödie und Theorien zur Komik. Des Weiteren ist beabsichtigt, die Kompetenzen der Studierenden sowohl in der dramatischen Textanalyse zu erweitern als sie auch mit Methoden der Inszenierungsanalyse vertraut zu machen. Diese zweiseitige Herangehensweise an die Analyse (Text & Performance) wird auch praktisch 'erprobt' durch die parallele Lektüre sowie den Besuch der Komödie Le Misanthrope am Landestheater Innsbruck im November 2019.

Der regelmäßige Besuch und die Vorbereitung der Lektüren für die jeweilige Einheit sind Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Kurs. Dieser schließt mit einer mündlichen Prüfung ab.

Besorgen Sie sich schon im Vorhinein eine franz.-deutsche Fassung von Le Misanthrope!

Am besten: https://www.wagnersche.at/item/31564564?back=b13bc7042676a1c612e330727c23024c

Für die erste Blocksitzung (Fr & Sa) lesen Sie bitte Le Misanthrope! Weitere kleine Aufgaben (Fragen) hierzu können noch im Oktober erfolgen.

Französische und Italienische Sprachkenntnisse sind für eine vergleichende Lektüre vorteilhaft, aber nicht Voraussetzung. Die jeweiligen Werke können zur Vorbereitung auch jeweils in der Übersetzung gelesen werden,d.h. der Kurs ist für Studierende sowohl der französischen als auch italienischen Literatur gedacht. Die Unterrichtssprache ist i.d.R. Deutsch; Textausschnitte werden in Originalsprache mit Übersetzung gelesen.

siehe Termine
siehe Termine LV 611252, siehe Termine LV 611252