645310 SE Vertiefung Wirtschafts- und Sozialgeschichte: "My body, my rights". Körpergeschichte(n) der Reproduktion (18.-21. Jahrhundert)

Wintersemester 2019/2020 | Stand: 09.10.2019 LV auf Merkliste setzen
645310
SE Vertiefung Wirtschafts- und Sozialgeschichte: "My body, my rights". Körpergeschichte(n) der Reproduktion (18.-21. Jahrhundert)
SE 2
7,5
wöch.
jährlich
Deutsch

Fähigkeit einen spezifischen thematischen Aspekt anhand von Quellen und Sekundärliteratur selbständig zu recherchieren, zu analysieren, zu kontextualisieren und den wissenschaftlichen Standards entsprechend dazustellen.

Mit einer großangelegten Medienkampagne unter dem Titel My body, my rights“ stellte die NGO Amnesty International jüngst das Grundrecht nach sexueller und reproduktiver Gesundheit in den Fokus. Damit wollte man nicht nur die nach wie vor bestehende Problematik hoher Müttersterblichkeit, sexueller Ausbeutung oder die Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten im globalen Süden thematisieren, sondern auch auf (fehlende) Handlungsspielräume im globalen Norden hinweisen. Zentrale Anliegen wie die freie Entscheidung zu Elternschaft, Perspektiven der Familienplanung (Verhütung, Abtreibung) und Reproduktionsmedizin (u.a. IVFs) sollten weiter diskutiert, aber auch ethisch herausfordernde Aspekte wie das breite Feld der Pränataldiagnostik oder der global agierenden Fortpflanzungsindustrie (Eizellen- und Samenspenden, Leihmutterschaft etc.) kritisch hinterfragt werden.

Aus einer geschlechterkritischen Perspektive wollen wir uns in der Lehrveranstaltung den historischen Entwicklungslinien einer Geschichte der Reproduktion annähern. Diese beginnt mit den ersten Zugriffen des aufgeklärt-absolutistischen Staates auf die reproduktive Gesundheit seiner Untertanen im ausgehenden 18. Jahrhundert und zieht sich in einem breiten kulturgeschichtlichen Bogen bis in das 21. Jahrhundert. Dabei sollen nicht nur Schlüsseltexte der geschlechterkritischen Forschung in diesem Bereich gemeinsam erarbeitet, sondern anhand konkreter historischer Quellenbestände die sich verändernden politischen Konzeptionen, wirtschaftlichen Implikationen und medizinischen Dimensionen von Reproduktion herausgearbeitet werden. Themenbereiche umfassen etwa die sich verändernde gesellschaftliche Akzeptanz bzw. Ablehnung von Illegitimität, Schwangerschaftsverhütung, Abtreibung, Kindsmord oder (Zwangs-)Sterilisation auf der einen, und den gesellschaftlichen Diskurs um unerfüllten Kinderwunsch, bewusste Kinderlosigkeit oder die freie Wahl der Geburtsbegleitung und Geburtsart auf der anderen Seite. Von besonderem Interesse sind dabei die rekonstruierbaren Handlungsspielräume von Frauen und Männern, die weitere intersektionale Anknüpfungspunkte (Alter, soziale Schichtzugehörigkeit, Ethnie, Religion) für eine multidimensionale Analyse bieten.

Diskussionen, Analysen und Besprechungen der Lektüre und der Konzepte.

Ba-Seminararbeit, die am Ende des Semesters abzugeben ist. Aktive Mitarbeit.

Wird nach der Vergabe der Seminarthemen zusammengestellt und bekannt gegeben.

03.10.2019
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Do 03.10.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 10.10.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 17.10.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 24.10.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 31.10.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 07.11.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 14.11.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 21.11.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 28.11.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 05.12.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 12.12.2019
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 09.01.2020
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 16.01.2020
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 23.01.2020
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 30.01.2020
15.30 - 17.00 52U105 52U105 Barrierefrei